Weihnachtliches Konzert mit dem DSO

18.12.2011
Masaaki Suzuki, Gründer und Leiter des Bach Collegium Japan, hat sich weltweit einen Namen als anerkannter Bach-Experte gemacht. Der ehemalige Schüler Ton Koopmans wird regelmäßig von den bedeutendsten Barockensembles und Symphonieorchestern Europas eingeladen.
Kurz vor Weihnachten, am 18. Dezember, arbeitet er zum ersten Mal mit dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin und dem RIAS Kammerchor zusammen. Er stellt Johann Sebastian Bachs Orchestersuite Nr. 1 und der Kantate "Christen, ätzet diesen Tag" die c-Moll-Messe von Wolfgang Amadeus Mozart gegenüber, die lange nicht mehr in den Programmen des Deutschen Symphonie-Orchesters zu finden war.

Ihm zur Seite steht der RIAS Kammerchor sowie ein hervorragendes Solisten-Ensemble, angeführt von den Sopranistinnen Simona Šaturová und Véronique Gens.

Seit seiner Gründung des Bach Collegium Japan im Jahr 1990 hat sich Masaaki Suzuki als führender Bach-Experte profiliert. Seinem Ensemble weiterhin eng verbunden, wird er regelmäßig von renommierten europäischen Ensembles wie dem Collegium Vocale Gent und dem Freiburger Barockorchester engagiert. Mit Werken von Britten, Haydn, Mendelssohn, Mozart und Strawinsky ist er zudem bei den bedeutenden Symphonieorchestern Europas zu Gast.

Seine Dirigenten-Karriere kombiniert Suzuki mit verschiedenen Engagements als Organist und Cembalist. Nach Studienabschlüssen in Komposition und Orgel in Tokyo führte er sein Orgelstudium am Sweelinck Konservatorium in Amsterdam weiter, wo er außerdem Cembalo studierte. Suzuki ist Gründer des "Early Music Department" an der Universität Tokyo und übt Lehrfunktionen an Musikschulen und Institutionen in Yale (USA) aus. 2001 wurde Suzuki mit dem deutschen "Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik" ausgezeichnet.

Suzukis umfangreiche Diskographie beinhaltet u. a. eine Aufnahme von Bach-Motetten mit dem Bach Collegium Japan, die 2010 mit dem Preis der Deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet wurde.

Die Kantate BWV 63 "Christen, ätzet diesen Tag" für den ersten Weihnachtstag wird auf die Jahre 1713 - 1716 datiert, stammt also aus Bachs Weimarer Zeit. Eingangs- und Schlusschor stattete der Komponist mit Trompeten und Pauken aus, jenen Instrumenten der Repräsentation und Majestät, die auch der ersten und letzten Kantate des Weihnachtsoratoriums ihr festliches Gepräge verleihen. Weniger pompös, jedoch von ebenso inniger Fröhlichkeit sind die Tanzsätze der Ersten Orchestersuite BWV 1066, mit der Masaaki Suzuki das Programm an diesem Abend eröffnet.
Ein Produkt der intensiven Auseinandersetzung mit den Werken Bachs ist Mozarts c-Moll-Messe. Kurz nach seiner Vermählung mit Constanze im Sommer 1782 hatte er mit der großangelegten Komposition begonnen, die als Zuneigungsbezeugung und als eine Art Votivgabe für seine Frau entstand; sie war auch Sopransolistin der Uraufführung in der Salzburger Peterskirche. Doch ebenso wie das Requiem blieb auch die Große Messe in c-Moll ein Fragment: Weite Teile des Credo sind unvollendet, das Agnus Dei fehlt ganz. Gleichwohl ist sie ein herausragendes Werk ihrer Gattung und gibt eindrucksvoll Zeugnis von Mozarts tonschöpferischer Kunst.
www.dso-berlin.de


Live aus der Philharmonie Berlin

Johann Sebastian Bach
Orchestersuite Nr. 1 C-Dur BWV 1066

Johann Sebastian Bach
"Christen, ätzet diesen Tag"
Kantate zum 1. Weihnachtstag für Soli, Chor und Orchester BWV 63

ca. 21:10 Uhr Konzertpause mit Nachrichten
Bach kommt immer mehr in Japan an
Ruth Jarre im Gespräch mit Masaaki Suzuki

Wolfgang Amadeus Mozart
Messe c-Moll für Soli, gemischten Chor, Orchester und Orgel KV 427


Simona Šaturova, Sopran
Véronique Gens, Sopran
Annette Markert, Alt
Timothy Fallon, Tenor
Dominik Wörner, Bass
RIAS Kammerchor
Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
Leitung: Masaaki Suzuki