Architektenkammer zum Wechsel im Innenministerium

"Das Bauen verliert jetzt seine Heimat"

Porträt des bisherigen Staatssekretärs im Bundesinnenministerium, Gunther Adler
Der bisherige Staatssekretär im Bundesinnenministerium, Gunther Adler, muss seinen Platz räumen für den bisherigen Chef des Bundesverfassungsschutzes Hans-Georg Maaßen. © picture alliance / Britta Pedersen/dpa
Barbara Ettinger-Brinckmann im Gespräch mit Sigrid Brinkmann · 19.09.2018
Gunther Adler, bisheriger Staatssekretär im Bundesministerium des Inneren, soll Platz machen für den entlassenen Verfassungsschutzpräsidenten Hans-Georg Maaßen. Damit werde das Thema Bauen abgewickelt, erklärt die Präsidentin der Bundesarchitektenkammer.
Barbara Ettinger-Brinckmann ist die Präsidentin der Bundesarchitektenkammer und attestiert Adler, ein ausgezeichneter Fachmann zu sein, der sich wirklich mit den Themen Wohnung, Bauen, Stadtentwicklung und Entwicklung ländlicher Raum auskenne – über alle Parteigrenzen hinweg. "Wir verlieren einen ganz, ganz wichtigen Politiker aus unserer Sicht. Es macht uns fassungslos, dass die Regierung auf diesen Mann verzichtet", erklärt sie.
Hans-Georg Maaßen wird in Zukunft den Themenkomplex Sicherheit bearbeiten, so dass das Thema Bauen im Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat wahrscheinlich von keinem mehr bearbeitet wird.

Keine richtige Vertretung mehr in der Regierung

"Wir haben das Gefühl, dass dieses Thema keine richtige Vertretung mehr in der Regierung hat. Das macht uns sprachlos, denn es wird ja als eines der Schlüsselthemen gehandhabt." Es sei umso erschreckender, dass die Regierung auf einen ihrer Leute in diesem Bereich verzichte – auch im Hinblick auf den Wohngipfel, sagt die Präsidentin der Bundesarchitektenkammer.
Vor der Bundestagswahl hatten "wir gefordert, dass für diesen wichtigen Politikbereich ein eigenes Bauministerium geschaffen werde, stattdessen sind wir integriert worden." Das Thema Bauen komme auch jetzt schon nicht mehr im Ministeriumskürzel vor. "Und jetzt verlieren wir noch diesen anerkannten Vertreter dieses Politikfeldes. Das Bauen verliert jetzt seine Heimat", erklärt Ettinger-Brinckmann.
(can)
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