Was vom Leben bleibt

Von Gisela Erbslöh · 27.04.2013
Zuerst hätte sie alle gehasst, die Soldaten der russischen Föderation, die tschetschenischen Nationalisten und die Rebellen, sagte Rosa. In Grosny wurde während des Krieges ihr Mann, der Vater ihrer drei Söhne, umgebracht.
Seitdem schlug sie sich mit den Kindern allein durch. Als Theaterregisseurin fand sie eine Stelle am Schauspielhaus in Nasran. Dort begegnen wir uns im Jahr 2006, als in Tschetschenien noch der Ausnahmezustand herrscht, Inguschetien aber als sicheres Land gilt.

Rosa erzählt mir, mit drei anderen Frauen, vom Hass, den man hinter sich lassen, und vom Schmerz, mit dem man leben muss; vom Überlebenskampf ihres Volkes und vom kleinen Glück in ihrem gegenwärtigen Leben; und von dem Versuch, die alten Sitten und Traditionen der Inguschen zu erhalten und als Kraft an die Kinder weiterzugeben.


Regie: Gerda Zschiedrich
Mit: Jule Böwe, Johanna Schall
Ton: Peter Kainz
Produktion: DKultur 2007
Länge: 54’30



Gisela Erbslöh, geboren 1950 in Düsseldorf, studierte Slawistik und Amerikanistik. Sie arbeitete an Theatern und seit 1986 als freie Autorin für Rundfunk und Printmedien.