Was vom Dichter übrig bleibt

Ezra Pound reloaded

Ein Portrait des amerikanischen Dichters Ezra Pound.
Der amerikanische Dichter Ezra Pound 1958 in Washington D.C. © picture alliance / dpa / UPI
Nachgesang von Elke Heinemann · 29.12.2017
Venedig, Friedhofsinsel San Michele, zwei schlichte Grabsteine, mit Rosen bedeckt: Ezra Pound, US-amerikanischer Dichter und umstrittener Protagonist der literarischen Moderne, ruht hier neben seiner langjährigen Geliebten, der Violinistin Olga Rudge.
In Venedig begannen und endeten Pounds Bemühungen um die Erneuerung der modernen Dichtung. 1908 debütierte der junge Mann hier mit einem Lyrikband, 1972 hinterließ der Sterbende zahlreiche Aufzeichnungen im Haus der Geliebten. Ihr Nachlass befindet sich in der Beinecke Library der Yale University, wo erst 2016 die letzte von über 200 Kisten geöffnet werden durfte: eine kleine literarische Sensation.
Olga Rudges Briefe und Tagebücher über Pounds letztes Lebensjahrzehnt in Italien ist Ausgangspunkt des Features. Elke Heinemann trifft in Meran, Rapallo und Venedig Verwandte des Dichters, Freunde, Kenner seines Werks. Sie entdeckt Pounds Spuren in der Lyrik unserer Zeit und inszeniert akustisch die Orte der Handlung als Echoräume einer Dichtung von Weltrang.
Produktion: NDR/Dlf/WDR 2017