"Was kommt hinter dem Horizont"

Der Dirigent Herbert Blomstedt in rotem Hemd während einer Probe in der Philharmonie in Köln im Jahr 2006.
Der Dirigent Herbert Blomstedt © picture-alliance / dpa / Hermann Wöstmann
Gast: Herbert Blomstedt; Moderation: Gerald Felber · 17.08.2014
Franz Schuberts C-Dur-Sinfonie von 1825/1828, seine letzte vollendete und zeitlich ausgedehnteste, ist ein Meilenstein der sinfonischen Geschichte. Von ihr gehen – darin mindestens gleichrangig mit der kurz vorher entstandenen "Neunten" Beethovens, deren Uraufführung Schubert miterlebte – die Entwicklungen zu den Monumentalsinfonien späterer Komponisten wie Anton Bruckner, Gustav Mahler und Dmitri Schostakowitsch.
Wobei genau diese Monumentalität, verbunden mit dem zwar keineswegs konfliktlosen, aber im Grundton dennoch hochgestimmt-heroischen Pathos des Werkes, durchaus auch eine Belastung für das Werk sein konnte, weil sie zeitweise platt politisierenden oder zumindest soziologisierenden Interpretationsansätzen Vorschub leistete.

Herbert Blomstedt, der das Werk seit Jahrzehnten im Repertoire hat und sowohl in der letzten wie in der aktuellen Saison mit verschiedenen Orchestern aufführte, hat sich auch damit beschäftigt - und ebenso mit den neuen Einsichten, die aus der gründlichen Beschäftigung mit dem noch vorhandenen Autograf Schuberts entstanden sind.

Seiner eigenen Sichtweise, die sich im Gespräch mit Gerald Felber und in einem Live-Mitschnitt des vergangenen Jahres erschließt, werden in der Sendung solche historischer Interpreten wie Wilhelm Furtwängler wie auch modernere, etwa unter Roy Goodman und Jonathan Nott, gegenübergestellt.