Warum übersetzen?

Zu Gast: Heinz Ickstadt und Manfred Pfister. Moderation: Kolja Mensing · 19.03.2013
In der vergangenen Woche wurde der <papaya:addon addon="d53447f5fcd08d70e2f9158d31e5db71" article="240531" text="&quot;Preis der Leipziger Buchmesse&quot; vergeben" alternative_text="&quot;Preis der Leipziger Buchmesse&quot; vergeben" />. In der Kategorie Übersetzung wurde Eva Hesse ausgezeichnet für die erste vollständige deutsche Ausgabe von Ezra Pounds "Cantos".
Der amerikanische Dichter gehört zu den umstrittensten Figuren der literarischen Moderne: Ezra Pound lebte seit den Zwanziger Jahren in Rapallo, in Italien – und war nicht nur ein Anhänger Mussolinis, sondern auch bekennender Antisemit.

Gegen Kriegsende geriet Pound in amerikanische Gefangenschaft und wurde zunächst in Pisa inhaftiert. Dort entstanden die berühmten "Pisaner Cantos", das Herzstück seines voluminösen Werks. Pound wurde anschließend in den USA wegen Landesverrat angeklagt. Er entging der Todesstrafe, nachdem er von einem Gutachter für geisteskrank erklärt wurde, und verbrachte zwölf Jahre in einer staatlichen Heilanstalt in Washington, D.C., bis er 1958 nach Italien zurückkehrte. 1972 starb er in Venedig.

Die Übersetzerin Eva Hesse beschäftigt sich seit mehr als 50 Jahren mit dem Werk des amerikanischen Dichters Ezra Pound: Die Übersetzung der "Cantos" ist ihr Lebenswerk. Mittlerweile ist Eva Hesse 88 Jahre alt. Ihr gesundheitlicher Zustand erlaubt es ihr nicht mehr, längere Interviews zu geben. Zu uns ins Studio gekommen sind darum Heinz Ickstadt und Manfred Pfister.

Heinz Ickstadt ist Amerikanist und Literaturwissenschaftler und hat lange Jahre an der Freien Universität Berlin gelehrt, genau wie sein Kollege, der Anglist Manfred Pfister. Gemeinsam haben sie die nun in Leipzig ausgezeichnete, deutschsprachige Ausgabe von Ezra Pounds "Cantos" herausgegeben, kommentiert und Eva Hesse bei ihrer Arbeit unterstützt.
Eva Hesse
Eva Hesse© picture alliance / dpa / Ursula Düren
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