"War on Drugs"

Ist der Antidrogenkampf gescheitert?

Cannabis-Pflanze
Das Geschäft mit den "weichen" Drogen boomt. © dpa / picture alliance / Abir Sultan
12.09.2014
40 Jahre dauert der einst von US-Präsident Nixon ausgerufene "War on Drugs" schon an. Er hat Hunderttausende Tote gefordert, Gesellschaften vor allem in Lateinamerika ins Chaos gestürzt und keinen Konsumenten vor dem Drogentod gerettet. Dafür aber allein in den USA vermutlich eine Billion Dollar gekostet. Der Drogenkrieg ist gescheitert, sagen seit langem viele Experten.
In den USA herrscht derweil eine Goldgräberstimmung, seit dem Börsenboom der Internet-Startups hat es das nicht mehr gegeben: Ein 100 Milliarden-Dollar-Markt lockt - das Geschäft mit Marihuana. Seit die US-Bundesstaaten Washington und Colorado vergangenes Jahr per Volksabstimmung die Droge legalisierten - und in mehr als 20 Bundesstaaten Marihuana als Medizin ohnehin zugelassen ist -, macht die Legalize-Bewegung viele Unternehmer geradezu high.
Was legal ist, ist nicht mehr kriminell - kann so den Drogenbossen das Handwerk gelegt und auch das organisierte Verbrechen ausgebremst werden? Ist die Zeit also reif, die globale Prohibition zu beenden - zum Beispiel auch in Deutschland?
Diese und andere Fragen diskutieren:
- Prof. Rainer Thomasius, Leiter Deutsches Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
- Christine Köhler-Azara, Drogenbeauftragte des Landes Berlin
- Frank Tempel, Die Linke, Mitglied des Deutschen Bundestags
- Sebastian Sperling, Lateinamerika-Referent der Friedrich-Ebert-Stiftung
Moderation: Birgit Kolkmann
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