Walter Dahn über wilde Malerei der 80er

"Bilder, die wir sehen wollten"

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Walter Dahn: "Ein Mann mit einer langen Nase repariert die Karawane", 1981, Dispersion auf Nessel
Walter Dahn: "Ein Mann mit einer langen Nase repariert die Karawane", 1981, Dispersion auf Nessel © Copyright: Walter Dahn, Sprüth Magers; Abdruck mit freundlicher Genehmigung
Walter Dahn im Gespräch mit Timo Grampes · 01.03.2019
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Die Energie von Punk war die Inspiration: In der Kestner Gesellschaft ist eine Retrospektive des Künstlers Walter Dahn zu sehen. In den 80ern wurde Dahn als Vertreter der "Neuen Wilden" bekannt. Das Wilde war "ein Großteil Attitüde", sagt Dahn heute.
"Wir waren ja alles Leute, die aus einfachen oder Mittelklasse-Verhältnissen kommen. Das Wilde ist in dem Moment ja auch ein Großteil Attitüde." Das sagt der Künstler Walter Dahn rückblickend über die Vertreter der sogenannten "Neuen Wilden", die in den 80er-Jahren die Malerei prägten. Dahn studierte damals bei Joseph Beuys. Seit 1995 ist er selbst Professor für Malerei an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig.
Die Punk-Bewegung war ein wesentlicher Impuls für Dahn auf dem Weg zur Malerei, erläutert er im Deutschlandfunk Kultur. "Es ging für uns darum – genau wie für die Punk-Musiker – Bilder zu schaffen, die wir sehen wollten, die es aber nicht gab. Also mussten wir die leider, leider selber machen."
Bildern nähere man sich am besten vorurteilsfrei, meint Dahn. "Das Verstehen über die Bilder, das geht ja nicht rein verstandesmäßig. Man muss die Bilder ja auch mit dem Herzen sehen."
(huc)

In der Kestner Gesellschaft in Hannover ist vom 2. März bis 28. April 2019 die retrospektive Schau "As Life Travels On" von Walter Dahn zu sehen.

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