Waldschäden nach Dürrephasen

„Der Wald ist für uns alle existenziell“

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Abgestorbene Bäume im Harz.
Der deutsche Wald ist "systemrelevant", betont Waldbesitzer-Verbandspräsident Hans-Georg von der Marwitz. © imago-images / Martin Wagner
Hans-Georg von der Marwitz im Gespräch mit Ute Welty · 24.02.2021
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Wenn es mit den Waldschäden so weitergeht, wird der Klimawandel noch dramatischer werden, warnt der Öko-Landwirt Hans-Georg von der Marwitz. Es müssten neue Baumsorten gepflanzt werden - mit finanzieller Hilfe durch die Politik.
Stürme, Hitze und Trockenheit: Der Zustand des deutschen Waldes verschlechtert sich. "Es ist dramatisch", sagt der CDU-Bundestagsabgeordnete und Präsident der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände (AGDW), Hans-Georg von der Marwitz.
Mehr als 25 Prozent seines Baumbestandes seien geschädigt, schätzt der Öko-Landwirt, der im brandenburgischen Friedersdorf einen 110 Hektar großen Wald besitzt. Vor allem die Kiefern und Eichen seien stark betroffen.
"Es zeigt sich einfach, dass in den letzten drei heißen Sommern das Wasser aufgebraucht wurde, und der Regen, der jetzt kommt und der jetzt kam, wird bei Weitem das nicht aufholen, was uns noch fehlt."
Noch sei aufgrund der nachhaltigen Bewirtschaftung des Waldes in den letzten Jahrzehnten eine Holzreserve von rund 330 Festmeter je Hektar vorhanden. "Aber wenn es so weitergeht, wird es sehr schwierig", nicht nur mit Blick auf den Holzbestand, sondern auch hinsichtlich des Klimas, wie Marwitz betont.
Denn wenn Waldbestand in relevanter Größenordnung verloren gehe, werde der Klimawandel noch dramatischer verlaufen. "Der Wald ist für uns alle existenziell, für die gesamte Gesellschaft."

Finanzielle Unterstützung für den Waldumbau

Um den Wald "klimaresilient" in die Zukunft zu bringen, müssten jetzt möglichst viele unterschiedliche Baumsorten angepflanzt werden. So könne man sehen, welche mit den neuen Bedingungen fertig würden, sagt der CDU-Politiker.
Bei dieser "Ökosystemleistungen" sollten die Waldbesitzer von der Politik unterstützt werden: "Dann ist es gerechtfertigt, darüber nachzudenken, ob man die nicht auch in Wert setzt, unter der Voraussetzung, dass dieses Geld für den Waldumbau und -aufbau zur Verfügung gestellt wird."
(uko)
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