Wagner konzertant

24.11.2012
Nach dem Fliegenden Holländer, Parsifal und den Meistersingern in der Saison 2010/2011 sowie dem Lohengrin, Tristan und Isolde und Tannhäuser in der Saison 2011/2012 steht beim Wagnerzyklus des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin unter Leitung seines Chefdirigenten und Künstlerischen Leiters Marek Janowski in der Saison 2012/2013 nun das Finale mit der Tetralogie Der Ring des Nibelungen auf dem Programm, am 22. November mit dem Rheingold der Vorabend des Bühnenfestspiels.
Der Göttervater ist so sehr oder so wenig göttlich wie seine Geschöpfe, die Menschen. Gleich seinem griechischen Kollegen Zeus hat Wotan, der immer und überall mit dem männlichsten aller Symbole, dem Speer, auftritt, Regeln erlassen gegen das Chaos auf der Welt, ist aber stets einer der ersten, der sie wieder bricht. Wie ein schlechter König/Politiker überschaut er nicht die Folgen seiner Taten, versucht die Fehler durch immer neue Fehler zu korrigieren. Er betrügt seine Frau Fricka, zeugt mit anderen Göttinnen Walküre auf Walküre, darunter Brünnhilde, eine großartige, eine besondere Tochter.

Aber auch bei den Sterblichen treibt er sich herum, getarnt als "Wälsung". Die Zwillinge Siegmund und Sieglinde sind Wotans Früchte. Mit Siegmund hat der Gott Großes vor. Der soll an seiner statt (damit er nicht schon wieder schuldig wird) die göttliche Ordnung wiederherstellen. Kein ungefährlicher, vor allem kein unblutiger Auftrag für den Sohn. Aber er entspringt dem "großen Gedanken" Wotans, angesichts dessen am Ende des Vorabends des Bühnenfestspiels die Götterwelt noch in Ordnung scheint.



Philharmonie Berlin
Aufzeichnung vom 22.11.2012

Wagner konzertant

Richard Wagner
Das Rheingold – Vorabend des Bühnenfestspiels
Der Ring des Nibelungen

Wotan - Tomasz Konieczny, Bariton
Donner - Antonio Yang, Bariton
Froh - Kor-Jan Dusseljee, Tenor
Loge - Christian Elsner, Tenor
Fricka - Iris Vermillion, Mezzosopran
Freia - Ricarda Merbeth, Sopran
Erda - Maria Radner, Alt
Fasolt - Günther Groissböck, Bass
Fafner - Timo Riihonen, Bass
Alberich - Jochen Schmeckenbecher, Bariton
Mime - Andreas Conrad, Tenor
Woglinde - Julia Borchert, Sopran
Wellgunde - Katharina Kammerloher, Mezzosopran
Floßhilde - Kismara Pessatti, Alt

Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
Leitung: Marek Janowski

nach Opernende ca. 21:37 Uhr Nachrichten

Programmheft zum Konzert (PDF)