Vorliebe fürs landeseigene Repertoire

Bennewitz Quartett
Bennewitz Quartett © Karel Soukup
16.01.2014
Manche Kammermusikensembles ergeben auf der Bühne ein so schönes und harmonisches Gesamtbild, dass es die reine Freude ist, ihnen zuzuschauen – weil das intensive musikalische Miteinander sich auch in der gemeinsamen Körpersprache niederschlägt. Zu diesen Ensembles gehört das tschechische Bennewitz Quartett:
Für die Musiker, die sich 1998 an der Academy of Performing Arts in Prag gefunden und nach dem renommierten tschechischen Geiger Antonin Bennewitz (1833-1926) benannt haben, spielt der Gedanke der Homogenität eine wichtige Rolle – das haben sie auch auf ihrer Homepage formuliert: "Für uns ist es eine Herausforderung, vier unterschiedliche Ansichten zu verbinden und aus ihrer Verschmelzung ein originelles Ergebnis zu gewinnen. Nur auf diese Weise entsteht nämlich Musik mit vielen Farb- und Klangverwandlungen, die sie stets frisch und lebendig machen."

Das Ensemble erhielt zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem das Laureate der Kammermusikgesellschaft der Tschechischen Philharmonie, das Diplom der spanischen Königin für das beste Kammermusikensemble sowie Sonderpreise beim ARD-Musikwettbewerb, der 1. Preis beim Internationalen Kammermusikwettbewerb in Osaka und der 1. Preis beim renommierten Borciani-Wettbewerb in Italien.

Das Quartett gastierte im Salle de Conservatoire in Brüssel, in der Alten Oper Frankfurt, sowie bei den Salzburger Festspielen. Die begeisterte Resonanz von Publikum, Kritikern und Veranstaltern bescherte ihnen zahlreiche Wieder- und Neueinladungen. Die Debüts in der Philharmonie Essen, Théatre des Champs-Elysées Paris, De Single Antwerpen, The Frick Collection New York hat das Quartett in dieser Saison absolviert.

Das Bennewitz Quartett eine Vorliebe fürs landeseigene Repertoire. Da darf natürlich beim Gastspiel im Konzerthaus Berlin am 16. Januar 2014 der tschechischste aller Komponisten nicht fehlen: Die vier jungen Musiker spielen Dvořáks sehr heimatbewusstes Streichquartett in Es-Dur op. 51. Darauf folgen die "Fünf Stücke" des in Prag geborenen Erwin Schulhoff, dessen Wurzeln zugegebenermaßen eher in Deutschland liegen, und dessen Werke sich hörbar am Jazz orientieren. Zum Schluss präsentiert das Bennewitz Quartett ein Werk von Slavomir Horinka, der zu den spannendsten jungen Komponisten gehört, die das Land zurzeit zu bieten hat.

Live aus dem Konzerthaus Berlin, Kleiner Saal

Antonín Dvořák
Streichquartett Nr. 10 Es-Dur op. 51

Erwin Schulhoff
Fünf Stücke für Streichquartett

ca. 21:00 Uhr Konzertpause mit Nachrichten
Christine Anderson im Gespräch mit Slavomir Horinka

Slavomir Horinka
"Songs of Immigrants" für Streichquartett
(Uraufführung)

Bennewitz Quartett:
Jakub Fišer, Violine
Štěpán Ježek, Violine
Jiří Pinkas, Viola
Štěpán Doležal, Violoncello