Von Sprachstellern, Schallspielern und Radiopionieren

Von Wolfram Wessels · 27.10.2013
Als im Oktober 1923 der erste deutsche Sender in Berlin seinen Betrieb aufnahm, sollte er für Information, Unterhaltung und Belehrung sorgen. Von Radio-Kunst war nicht die Rede. Doch kaum neigte sich das erste Rundfunkjahrzehnt seinem Ende zu, hatte das neue Medium die Szene gründlich verändert.
Schriftsteller waren zu Sprachstellern, Schauspieler zu Schallspielern und Kulturpessimisten zu Radiopionieren geworden. Das neue Medium war in eine krisengeschüttelte Kulturszene eingebrochen und hatte völlig neue Akzente gesetzt. Fast alles, was es an Radioformen bis heute gibt, war erfunden, und das Hörspiel galt als die "Krönung des Funks", bis die Nazis 1933 den Anfängen ein Ende setzten.


Regie: Wolfram Wessels
Mit: Marietta Bürger, Thomas Franke, Peter Lieck, Jürg Löw, Philipp Schepmann
Ton: Klaus Peter Hajek
Produktion: DLF 1998
Länge ca. 89’


Wolfram Wessels, 1956 geboren, Rundfunk-Historiker und Redakteur beim SWR. Schreibt seit 30 Jahren über die Geschichte des Hörspiels.