Von Klaus Pokatzky
Während die "Berliner Zeitung" in einer lesenswerten Serie ganz persönliche Rückblicke auf 1968 bringt, hat der "Tagesspiegel" von dem Thema genug. In der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" verteidigt der Politikwissenschaftler Alfred Grosser vehement das Recht auf Kritik am Staat Israel. Weiterhin beschäftigen sich die Feuilletons mit der Wagner-Nachfolge für die Bayreuther Festspiele.
"Von einer Riesenriege der Achtundsechziger hat das Publikum in diesem Jahr so viel hören können, dass man bald nicht mehr hinhören wollte."
Das stellt der Berliner TAGESSPIEGEL fest. Doch die BERLINER ZEITUNG bringt eine lesenswerte Serie, in der ganz persönlich auf 68 zurückgeblickt wird. "Liebe Mama, ich trampe nach Asien", ist die neue Folge überschrieben, in der Harald Jähner von einer juvenil-touristischen Sportart berichtet, der sich damals die jungen Menschen lustvoll unterwarfen: dem Trampen.
"Seltsam, dass die Eltern uns Minderjährige so einfach ziehen ließen. Gerade die gutbürgerlichen Familien, nicht die verlotterten, ließen ihre Kinder weg, ließen es zu, dass sie für Wochen im Ungewissen verschwanden","
schreibt Harald Jähner über diese kleinen Fluchten, die nach den Ferien zu den schönsten Erzählungen in der Schulklasse führten.
""In Finnland kam einer bei Hippies unter, die sich nur von Trockenfisch und Schnaps ernährten. Und nun? Wehe, wenn er nicht vor zehn zu Hause war."
Das sollten die jungen Menschen heute mal lesen, die mit 18 ihr erstes Auto von Papi bekommen und mit acht ihr erstes Handy von Mami. Und was ist aus den einstigen Trampern geworden? Nehmen wir Lothar Menne, Jahrgang 1944, der in der jüngsten Ausgabe der Zeitschrift "Mittelweg 36" über 68 erzählt - über seinen Weg vom Sozialistischen Deutschen Studentenbund "zum Chefeinkäufer des Springer-Verlags". Das erfahren wir aus dem TAGESSPIEGEL von Caroline Fetscher und auch den Grundsatz, dem Lothar Menne immer treu geblieben ist: "Die Welt danach zu befragen: Is it good for the Jews or is it bad for the Jews?"
Was ist gut für die Juden und was ist schlecht für die Juden? Und was ist Antisemitismus? "Brutale Zensur eines unbequemen Inhalts", beklagt in der FRANKFURTER ALLGEMEINEN ZEITUNG Alfred Grosser: Folge Drei einer Miniserie, in der es um die israelische Politik gegenüber den Palästinensern geht, und die Kritik, die Evelyn Hecht-Galinski daran übte, und den Antisemitismusvorwurf, den Henryk M. Broder daraufhin erhob.
Das führte zu einem veritablen Rechtsstreit zwischen Henryk M. Broder und Evelyn Hecht-Galinski, der Tochter von Heinz Galinski, dem verstorbenen Vorsitzenden des Zentralrats der Juden in Deutschland. Und das führte in der FRANKFURTER ALLGEMEINEN zu Artikeln des Feuilletonchefs Patrick Bahners und von Henryk M. Broder. Und nun verteidigt Alfred Grosser vehement das Recht auf Kritik am Staat Israel:
"Broder bekämpft eine Kritik an der Politik des Staates Israel, die in Israel selbst oft und in verschiedenen Tonarten vorgebracht wird"," schreibt der Politikwissenschaftler aus Paris: ""Die Methode hat sich bewährt. Einerseits versucht man einzuschüchtern, andererseits breitet man den Schleier des Antisemitismus über das Gesagte aus, um nicht die dargestellten Fakten widerlegen zu müssen."
Wenn wir, wie jetzt in der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG, die Überschrift lesen "Eva mit Katharina" - dann wissen wir: Bayreuth brodelt beständig. "Wunschmaiden", nennt die Tageszeitung DIE WELT Eva und Katharina aus dem Hause Wagner, die am Montag gegen das andere Duo Nike Wagner und Gerard Mortier zum Kampf um den Grünen Hügel antreten. "Bayreuth bleibt nicht in der Familie", heißt es in der FRANKFURTER ALLGEMEINEN, da Wolfgang Wagner nun seine Anteile an dem Festivalunternehmen an den Bund, an Land und Stadt und an die "Gesellschaft der Freunde von Bayreuth" abtritt.
Julia Spinola sekundiert in der FRANKFURTER ALLGEMEINEN dem Mit-Kandidaten Gerard Mortier:
"Dass Mortier mit seinem ästhetischen Gespür, seinem Ideenreichtum, seiner künstlerischen Integrität und seinem Erfahrungsreichtum den Konkurrentinnen haushoch überlegen ist, daran kann kein Zweifel bestehen. Welche Operninstitution von Weltrang, die nicht vom Wagner-Bonus zehren kann, würde man Katharina Wagner und Eva Wagner-Pasquier anvertrauen?"
Das stellt der Berliner TAGESSPIEGEL fest. Doch die BERLINER ZEITUNG bringt eine lesenswerte Serie, in der ganz persönlich auf 68 zurückgeblickt wird. "Liebe Mama, ich trampe nach Asien", ist die neue Folge überschrieben, in der Harald Jähner von einer juvenil-touristischen Sportart berichtet, der sich damals die jungen Menschen lustvoll unterwarfen: dem Trampen.
"Seltsam, dass die Eltern uns Minderjährige so einfach ziehen ließen. Gerade die gutbürgerlichen Familien, nicht die verlotterten, ließen ihre Kinder weg, ließen es zu, dass sie für Wochen im Ungewissen verschwanden","
schreibt Harald Jähner über diese kleinen Fluchten, die nach den Ferien zu den schönsten Erzählungen in der Schulklasse führten.
""In Finnland kam einer bei Hippies unter, die sich nur von Trockenfisch und Schnaps ernährten. Und nun? Wehe, wenn er nicht vor zehn zu Hause war."
Das sollten die jungen Menschen heute mal lesen, die mit 18 ihr erstes Auto von Papi bekommen und mit acht ihr erstes Handy von Mami. Und was ist aus den einstigen Trampern geworden? Nehmen wir Lothar Menne, Jahrgang 1944, der in der jüngsten Ausgabe der Zeitschrift "Mittelweg 36" über 68 erzählt - über seinen Weg vom Sozialistischen Deutschen Studentenbund "zum Chefeinkäufer des Springer-Verlags". Das erfahren wir aus dem TAGESSPIEGEL von Caroline Fetscher und auch den Grundsatz, dem Lothar Menne immer treu geblieben ist: "Die Welt danach zu befragen: Is it good for the Jews or is it bad for the Jews?"
Was ist gut für die Juden und was ist schlecht für die Juden? Und was ist Antisemitismus? "Brutale Zensur eines unbequemen Inhalts", beklagt in der FRANKFURTER ALLGEMEINEN ZEITUNG Alfred Grosser: Folge Drei einer Miniserie, in der es um die israelische Politik gegenüber den Palästinensern geht, und die Kritik, die Evelyn Hecht-Galinski daran übte, und den Antisemitismusvorwurf, den Henryk M. Broder daraufhin erhob.
Das führte zu einem veritablen Rechtsstreit zwischen Henryk M. Broder und Evelyn Hecht-Galinski, der Tochter von Heinz Galinski, dem verstorbenen Vorsitzenden des Zentralrats der Juden in Deutschland. Und das führte in der FRANKFURTER ALLGEMEINEN zu Artikeln des Feuilletonchefs Patrick Bahners und von Henryk M. Broder. Und nun verteidigt Alfred Grosser vehement das Recht auf Kritik am Staat Israel:
"Broder bekämpft eine Kritik an der Politik des Staates Israel, die in Israel selbst oft und in verschiedenen Tonarten vorgebracht wird"," schreibt der Politikwissenschaftler aus Paris: ""Die Methode hat sich bewährt. Einerseits versucht man einzuschüchtern, andererseits breitet man den Schleier des Antisemitismus über das Gesagte aus, um nicht die dargestellten Fakten widerlegen zu müssen."
Wenn wir, wie jetzt in der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG, die Überschrift lesen "Eva mit Katharina" - dann wissen wir: Bayreuth brodelt beständig. "Wunschmaiden", nennt die Tageszeitung DIE WELT Eva und Katharina aus dem Hause Wagner, die am Montag gegen das andere Duo Nike Wagner und Gerard Mortier zum Kampf um den Grünen Hügel antreten. "Bayreuth bleibt nicht in der Familie", heißt es in der FRANKFURTER ALLGEMEINEN, da Wolfgang Wagner nun seine Anteile an dem Festivalunternehmen an den Bund, an Land und Stadt und an die "Gesellschaft der Freunde von Bayreuth" abtritt.
Julia Spinola sekundiert in der FRANKFURTER ALLGEMEINEN dem Mit-Kandidaten Gerard Mortier:
"Dass Mortier mit seinem ästhetischen Gespür, seinem Ideenreichtum, seiner künstlerischen Integrität und seinem Erfahrungsreichtum den Konkurrentinnen haushoch überlegen ist, daran kann kein Zweifel bestehen. Welche Operninstitution von Weltrang, die nicht vom Wagner-Bonus zehren kann, würde man Katharina Wagner und Eva Wagner-Pasquier anvertrauen?"