Von Abu Ghraib nach Marienfelde

Von Giuseppe Maio · 26.10.2013
Baghdad 1981. Ein absurder Verdacht bringt den 17-jährigen Schüler Abu Atab ins Gefängnis. Aus dem Missverständnis wird ein Albtraum: Neun dunkle Jahre in Abu Ghraib. Zahllose Hinrichtungen geschehen vor seinen Augen, doch er selbst kann dem Tod von der Schippe springen.
"Gott hatte mit mir noch etwas vor." Heute ist Abu Atab deutscher Staatsbürger und lebt in Berlin-Marienfelde. Aber er traut seinem Glück nicht. Zwar hat er jahrelange Folter und auch die Todeszelle überlebt, doch seine Erinnerung hält ihn weiterhin gefangen. "Die Haut juckt. Selbst die Zähne jucken." Im Schlaf kratzt er sich wund. Er muss erzählen. Um die alten Geister zu bannen, muss er die Geschichte seiner zwei Leben immer wieder erzählen. Am liebsten im Gehen, auf seinen langen Spaziergängen durch die Stadt.


Erzähler, Sprecher und Regie: der Autor
Ton: Alexander Brennecke
Produktion: DKultur 2012
Länge: 54‘14

Mit besonderem Dank an Karin Hutzler, SWR 2, und das Berliner Behandlungszentrum für Folteropfer

Giuseppe Maio, geboren 1970 in Italien, lebt in Berlin. Schreibt und produziert Features und Hörspiele. Z.B.: "XY – Die Wahrheit kommt ans Licht" (DKultur 2009) und "Im Bild versinken. Giuseppe Zigaina und Pier Paolo Pasolini" (mit Klaudia Ruschkowski, DKultur 2011).