Von Abraham bis Ziggy

Männliche Vornamen

Eine Statue von Abraham Lincoln im Lincoln-Memorial in Washington
Patriotische Leitfigur: Abraham Lincoln - hier in Stein, bei Copland in Klängen © Imago
Von Olga Hochweis · 17.01.2016
Namen sind Schall und Rauch. Das zumindest hat Goethes Faust behauptet. Doch man darf es bezweifeln. Selbst wissenschaftliche Studien belegen heute, dass es sehr wohl einen Unterschied macht, ob ein Kind in Deutschland beispielsweise Kevin oder aber Maximilian heißt. Sehr häufig gilt: Nomen est Omen. Erst recht in der Musik - und speziell in Songtiteln!
Der Vorname liefert erste gesellschaftliche Vorzeichen, bestimmt Bild und Selbstbild. In Schulzeiten - und manchmal auch noch danach - kann er beim einen für bittere Häme, beim anderen für große Anerkennung sorgen. Denn Namen wecken Assoziationen. Und sie reflektieren darüber hinaus sogar Zeitgeist.
Warum haben gerade traditionelle Vornamen hierzulande soviel Zuspruch? Reflektieren sie bestimmte Sehnsüchte in Zeiten globaler Krisen?
Breites thematisches Spektrum
Eine ganz besondere Rolle spielen Vornamen in Musiktiteln. Was genau motiviert Songschreiber und Texter zu bestimmten Namen in ihren Stücken? Während die in der Popgeschichte beliebten Songtitel mit weiblichen Vornamen oft wie moderne Varianten des Minnegesangs daherkommen, wo es von Angie bis Roxanne immer wieder um die Liebe oder die Lobpreisung einer Frau geht, kreisen männliche Vornamen oft um ganz andere Inhalte. Das thematische Spektrum bei den Männern scheint sehr viel breiter.
Umfangreich ist die Zahl an Songs, die sich an den Vater, den Sohn oder an den Rivalen richten. Man denke auch an all die Titel, die von einem legendären Abenteurer erzählen oder aber von einem gebrochenen Helden. Es gibt Song-Geschichten über den Brudermord genau so wie über große Freundschaften. Nicht zu vergessen die vielen Titel über treulose Männer. Viel Stoff also für den Sonntagmorgen!

Musikalische Histörchen
Am 17. Januar 1969 erschien in den USA (in England schon eine Woche früher) das selbstbetitelte Debüt-Album von "Led Zeppelin" mit Song-Klassikern wie "Good Times, Bad Times". Es war ein Meilenstein der Rockgeschichte, läutete das Zeitalter des Heavy Metals ein und machte das Quartett in den Folgejahren zu einer der erfolgreichsten Bands überhaupt. Und das, obwohl die erste Platte in gerade mal 36 Stunden mit einem Budget von angeblich nur 1782 Pfund entstanden war, da die Aufnahmen in London aus eigener Tasche bezahlt wurden. Eine Investition, die sich gelohnt hat – bis heute hat die ehemals als "The New Yardbirds" bekannte Band rund 300 Millionen Platten verkauft. Musikkritiker waren seinerzeit übrigens wenig begeistert – die Geschichte belehrte sie allerdings eines besseren, und so gelten "Led Zeppelin" bis heute als eine der einflussreichsten Rockbands überhaupt.

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Rätsel
Zu hören war das Chanson "Le tourbillon de la vie", gesungen von Jeanne Moreau. Sie hat das Lied auch interpretiert im Film "Jules et Jim" von Francois Truffaut, einem Meisterwerk der Filmgeschichte und Klassiker der Nouvelle Vague aus dem Jahr 1962. Neben Jeanne Moreau als Catherine spielen in der Dreiecksgeschichte Henri Serre in der Rolle des Jim und Oskar Werner als Jules. "Jules et Jim" hieß auch der Roman von Henri-Pierre Roché, der darin seine eigenen Erfahrungen und Tagebuch-Einträge aus seiner Zeit mit Helen und Franz Hessel verarbeitet hat.

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