Verfehlte Bildungspolitik in Berlin

Kaputte Klassen, marode Schulen

Rucksäcke hängen an einer Garderoba in einer sanierungsbedürftigen Grundschule in Berlin (13.02.2009).
Eine sanierungsbedürftigen Grundschule in Berlin. © imago / Rolf Zöllner
Von Verena Kamna und Claudia van Laak  · 25.01.2017
Berlins Schulen bröckeln, teilweise sind Klassenräume gesperrt. Gleichzeitig werden dringend neue Lehrer gesucht. Zudem hat das Land Berlin fast immer die rote Laterne bei den verschiedenen Schulvergleichen - die Schulpolitik in Berlin zieht daraus keine Schlüsse.
Marode Berliner Schulen
Von Verena Kemmna
Berlins Schulen bröckeln, teilweise sind Klassenräume oder Sportfelder gesperrt, aus den Kellern stinkt es und Toiletten sind nicht benutzbar. Gleichzeitig werden dringend neue Lehrer gesucht. Vertretungen für akute Krankheitsfälle sind Mangelware. Im Sommer müssen über 2200 freie Stellen zu besetzen. Pädagogen klagen: während im Bezirk Neukölln Brennpunktschulen saniert werden, bleiben andere auf der Strecke. Und dann werden die Klassen immer größer. Berlin rechnet in den nächsten zehn Jahren durch Zuzug mit 86000 neuen Schülern. Einundzwanzig Kinder pro Klasse in Schulen, die einen großen Anteil Schüler nichtdeutscher Herkunft haben – Fehlanzeige.
Zwei Beispiele aus Berlin–Wedding und Berlin-Friedrichshain.
Verfehlte Bildungspolitik - Berlin auf dem letzten Platz
Von Claudia van Laak
Das Land Berlin hat fast immer die rote Laterne bei den verschiedenen Schulvergleichen. Ob Bildungsmonitor, die bundesweiten Vergleichsarbeiten "Vera", die Zahl der Schulabgänger ohne Abschluss oder die der Schulschwänzer: die Hauptstadt steht am Ende des bundesdeutschen Rankings. Grund dafür ist unter anderem die Zusammensetzung der Klassen. Die Zahl der Kinder aus bildungsfernen, armen Familien, in denen zum Beispiel nicht deutsch gesprochen wird, ist an der Spree höher, als woanders. Experten bemängeln die mangelnden Schlüsse, die die Schulpolitik in Berlin daraus zieht.