Smartphone am Steuer

Gefährliche Textnachricht

Eine Frau hält in Berlin ein iPhone 6 Plus mit verschiedenen Apps in ihrer Hand.
Die unendliche Welt der Apps © picture alliance / dpa / Christoph Schmidt
Moderation: Anke Schäfer und Christopher Ricke · 28.01.2015
Das Lesen oder Verfassen von Textnachrichten am Steuer ist gefährlich, so das Ergebnis einer Studie des Verkehrspsychologen Mark Vollrath. Er sagt: Der Blick bleibt zu lange auf dem Handydisplay. Und schon eine halbe Sekunde kann zu lang sein.
Beim Autofahren ist das Telefonieren verboten, so die Gesetzeslage. Doch welche Gefahr geht vom Lesen und Schreiben von Textnachrichten auf Mobiltelefonen oder bei der Nutzung von Apps aus? Dazu hat Mark Vollrath eine vergleichende Studie durchgeführt. Er ist Professor für Ingenieur- und Verkehrspsychologie an der Technischen Universität Braunschweig.
Der Blick auf das Smartphone während der Autofahrt sei gefährlich, sagte Vollrath im Deutschlandradio Kultur, insbesondere auch das Schreiben von Texten:
"Denn da gucken Sie weg von der Straße, haben nicht beide Hände am Lenkrad. Und Sie sind längere Zeit mit dem Blicken beschäftigt. Das heißt: Da kann viel passieren draußen, was Sie nicht mitkriegen."
In Amerika halte man schon einen Augenblick der Unaufmerksamkeit im Straßenverkehr von 1,5 bis zwei Sekunden problematisch, meinte Vollrath. Neue Studien zeigten allerdings, dass es nicht so sehr auf die Zeitdauer ankomme, sondern vielmehr auf den falschen Zeitpunktzeit:
"Wenn Sie nur eine halbe Sekunde wegschauen und in dieser halben Sekunde bremst der gerade vor Ihnen, dann haben sie da schlicht und einfach Pech gehabt."
Das falsche Bewusstsein
Vielen Menschen sei offenbar nicht klar, dass das Handy-Verbot auch für das Schreiben von Kurzmitteilungen und für die Nutzung des Smartphones gelte, sagte Vollrath:
"Der Punkt ist einfach, den Leuten noch einmal klar zu machen, dass es tatsächlich gefährlich ist. Und da müssen wir auf alle möglichen Art und Weisen versuchen, ein Bewusstsein zu wecken."
Von heute bis zum 30. Januar 2015 findet in Goslar der Deutsche Verkehrsgerichtstag statt. Dort stellt der Verkehrspsychologe Mark Vollrath seine Forschungsergebnisse zu den Gefahren des Verfassens von Textnachrichten während der Autofahrt vor.
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