Verdis "Don Carlos"

Fünf Tragödien in einer

Gast: Manfred Schweigkofler; Moderation: Mascha Drost · 12.01.2014
Am Ende gibt es nur Verlierer: König Philipp II. ebenso wie sein Sohn Don Carlos und dessen Stiefmutter Elisabeth, Prinzessin Eboli genau wie der von der Inquisition hingerichtete Posa. Wer nicht physisch tot ist, bleibt zumindest mit einer "verbrannten Seele" zurück, wie es der Regisseur Manfred Schweigkofler ausdrückt, der Gast dieser Sendung ist und Verdis Oper zuletzt in Helsinki und Prag inszenierte.
Es gibt kaum ein düstereres Stück unter den Bühnenwerken des Italieners. Der Tod und die Vergänglichkeit aller menschlichen Ideale sind allgegenwärtig - in einer Handlung, die Schillers Dramenvorlage zum Fatalistischen hin verschiebt und in ihrer ursprünglichen französischen Fassung auf fast vier Stunden Spieldauer angelegt war. Die Sendung wird auch zwei Einblicke in diesen "Ur-Carlos" geben und sich ansonsten vor allem auf drei mittlerweile epochale Einspielungen aus der "goldenen Zeit" der Opern-Studioproduktionen stützen: die unter Leitung Georg Soltis, Herbert von Karajans und Carlo Maria Giulinis.