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Astronomie
Venus überholt Uranus

Heute Abend kommt es am Westhimmel zu einem ganz besonderen Planetentreffen. Die strahlende Venus zieht knapp am lichtschwachen Uranus vorbei - und hilft somit, den fernen Planeten im Himmelsgewirr auszumachen.

Von Dirk Lorenzen | 04.03.2015
    Der Anblick von Venus und Uranus heute gegen 19.30h
    Der Anblick von Venus und Uranus heute gegen 19.30h (Stellarium)
    Die Venus ist als Abendstern schon kurz nach Sonnenuntergang unübersehbar. Doch erst gegen 19 Uhr ist es dunkel genug, um auch erfolgreich nach dem blassen Uranus Ausschau zu halten.
    Der siebte Planet des Sonnensystems leuchtet zu schwach, um ihn mit bloßem Auge zu erspähen. Aber schon ein kleines Fernglas zeigt den etwas bläulichen Lichtpunkt links unterhalb der Venus. Denkt man sich Venus als Mitte eines Ziffernblatts, dann steht Uranus etwa auf acht Uhr.
    Der Abstand der beiden Planeten am Himmel beträgt nur ein Sechstel des scheinbaren Monddurchmessers. In Teleskopen sind die beiden Planeten selbst bei relativ hoher Vergrößerung noch nebeneinander im Blickfeld zu sehen.
    Das Venusscheibchen hat derzeit eine Form wie der Mond zwei Tage nach Vollmond. Uranus dagegen erscheint als winziges rundes Scheibchen, auf dem keinerlei Details zu erkennen sind.
    Zwar hat Uranus einen viermal größeren Durchmesser als Venus, allerdings ist er im Moment 15-mal weiter von uns entfernt. Daher erscheint er deutlich kleiner und viel schwächer.
    Meist ist eine gute Sternkarte nötig, um den fernen Planeten aufzuspüren. Doch heute zeigt das Leuchtfeuer Venus seine Position am Himmel an.
    Wer am Abend Uranus neben der Venus nicht zu Gesicht bekommt, kann es in genau einer Woche erneut versuchen: Am 11. März steht der rötliche Mars dicht neben Uranus.