Utrecht Alte Musik Festival

Habsburger Pracht

Der Domturm in Utrecht
Utrecht - Domturm © picture alliance / dpa / Robert B. Fishman ecomedia
29.08.2014
Ein wahrhaft großes Thema hat das renommierte Alte-Musik-Festival in Utrecht dieses Jahr: Vor hundert Jahren ging die Dynastie der Habsburger unter - in der Musik lebt ihre Pracht weiter. In Wien, Prag, Budapest und anderen Städten ihres Reiches blühte die Musikkultur - und das zu ganz unterschiedlichen Epochen. Besonders die Zeiten des Übergangs haben spannende und beeindruckende Musikwerke hervorgebracht.
Im Eröffnungskonzert, das wir live aus der grunderneuerten Vredenburg in Utrecht übertragen, dreht sich alles um den gestrengen Wiener Lehrer Johann Joseph Fux und seine fleißigen böhmischen Schüler František Ignác Antonín Tůma und Jan Dismas Zelenka. Tůma wirkte in Wien, während Zelenka an den sächsischen Hof nach Dresden ging und dort zum heimlichen Konkurrenten des Thomaskantors Bach heranreifte. „Ensemble and artist in residence" sind dieses Jahr in Utrecht das Prager Collegium 1704 und sein Gründer und Leiter Vaclav Luks. Sie eröffnen das Utrecht-Alte-Musik-Festival mit dem Te Deum von Fux, dem Stabat Mater von Tůma und der bisher nie gespielten Messer für den Heiligen Xaver von Zelenka, die Vaclav Luks aus den Archiven hervorgeholt hat. Für Prachtentfaltung ist in diesen großartigen Musikwerken gesorgt, aber auch für religiöse Inbrunst.
Utrecht Alte Musik Festival
Live aus der Vredenburg
Johann Joseph Fux
Te Deum für Soli, Chor und Orchester K. 271
František Ignác Tůma
Stabat Mater für vierstimmigen Chor und Orgel
ca. 20.50 Konzertpause, darin: Václav Luks im Gespräch mit Volker Michael
Jan Dismas Zelenka
Missa Divi Xaverii ZWV 12
Hana Blažíková, Sopran
Kamila Mazalová, Alt
Václav Čižek, Tenor
Tomáš Král, Marián Krejčik, Bass
Collegium Vocale 1704
Collegium 1704
Leitung: Václav Luks