US-Schulbezirk streicht preisgekröntes "Maus"-Comic vom Lehrplan

    Art Spiegelman bei einer Lesung zu seinem Comic "Maus".
    Art Spiegelman bei einer Lesung zu seinem Comic "Maus". © imago-images / BRIGANI-ART / Bartilla
    29.01.2022
    Ein Schulbezirk im US-Bundesstaat Tennessee hat den preisgekrönten Holocaust-Comic „Maus“ von Art Spiegelman vom Lehrplan gestrichen. Spiegelman schildert in dem Comic die Geschichte seiner jüdischen Eltern im Polen der 1940er- Jahre. Für „Maus“ wurde Spiegelman 1992 mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet. Die Geschichte benutze eine unangemessene Sprache und außerdem sei darin eine nackte Frau zu sehen, begründete die Schulbehörde des Landkreises McMinn County ihre Entscheidung. Spiegelman zeigte sich im Sender CNN fassungslos. Auch jüdische Verbände kritisierten die Entscheidung des Schulbezirks scharf. "Angesichts der ausgeprägten Wissenslücken vor allem junger Amerikaner über den Holocaust" sei die Entscheidung "völlig unverständlich", erklärte der Vorsitzende des American Jewish Committee, David Harris.