Ursula Schulz-Dornburg im Städel Museum

Fotografien von fast altmeisterlicher Perfektion

Leider liegt für dieses Bild keine Bildbeschreibung vor
"Warten im Nirgendwo" aus der Serie "Transit Orte, Armenien" aus dem Jahr 2004 © Ursula Schulz-Dornburg
Martin Engler im Gespräch mit Vladimir Balzer · 03.07.2018
Transitorte, Grenzlandschaften und Stätten vergangener Kulturen: Seit 40 Jahren nimmt die Fotografin Ursula Schulz-Dornburg solche Motive in den Blick. Jetzt findet die erste umfassende Werkschau der Künstlerin im Frankfurter Städel Museum statt.
Ursula Schulz-Dornburg, in Berlin geboren und in Düsseldorf lebend, widmet sich in ihren Bildern den sichtbaren und unsichtbaren Grenzen der Kontinente und Regionen. Im Städel Museum in Frankfurt am Main sind in der ersten umfassenden Werkschau rund 250 Arbeiten der Fotografin zu sehen. Martin Engler hat die Ausstellung kuratiert und bescheinigt Schulz-Dornburg eine "fast schon altmeisterliche" Perfektion.

Es geht immer um den Menschen

"Es geht um politische Verwerfungen. Es geht immer auch um den Menschen, es geht auch um die Person Ursula Schulz-Dornburg, die an diese entfernten Orte reist - nach Syrien, nach Palmyra, an die georgisch-aserbaidschanische Grenze, aber auch zu Eremiten-Klausen in den Norden von Spanien. Also eine ganz vielschichtige Arbeit, die sich aber auch speist aus der Kunst der 60er- und 70er-Jahre. Die Künstlerin war in New York, kannte die Protagonisten der Minimal-Art und Konzeptkunst", sagt Kurator Engler.
Leider liegt für dieses Bild keine Bildbeschreibung vor
Aus der Serie "Von Medina an die jordanische Grenze", 2003© Ursula Schulz-Dornburg
Trotz aller globaler Beweglichkeit der Künstlerin sei Ursula Schulz-Dornburg keinesfalls eine Reise-Fotografin, betont Engler: "Auf diesen Reisen entschlüsselt sie Schicht um Schicht von einer Geschichte. Es sind Aufnahmen, die den Betrachter fragend zurücklassen." Dabei sei Schulz-Dornburg immer auch Archivarin von Orten, die in absehbarer Zeit nicht mehr da sein werden.
Leider liegt für dieses Bild keine Bildbeschreibung vor
Aus der Serie "Kronstadt", 2002© Ursula Schulz-Dornburg
Natürlich stehe Ursula Schulz-Dornburg in der Tradition der Avantgarde der 1960er-Jahre, meint Kurator Engler. Aber: "Es geht auch um die Art und Weise der Präsentation: Dass da eine andere Erzählweise da ist, dass es nicht nur um Einzelbilder geht. Dass Geschichten, Serien da sind, eben das Narrative der Bilder."
(be)

Ursula Schulz-Dornburg
"THE LAND IN-BETWEEN"
Fotografien von 1980 bis 2012
Die Ausstellung ist vom 4. Juli bis zum 9. September 2018 im Städel Museum Frankfurt zu sehen.

Mehr zum Thema