Ursendung

"Jede Nacht haben sie andere geholt"

Eine Frau steht an der Gedenkstätte in Srebrenica in Erinnerung an die Opfer von Bosnien im Jahre 1995.
Eine Frau steht an der Gedenkstätte in Srebrenica in Erinnerung an die Opfer von Bosnien im Jahre 1995. © picture-alliance / dpa / Fehiim Demir
Von Mechthild Müser · 27.06.2015
Ist die Vergewaltigung von Frauen eine besonders effektive Kriegswaffe? Was bringt Soldaten oder Polizisten dazu, ihre Macht auf diese Weise zu demonstrieren? Steckt eine Strategie dahinter, selbst wenn Befehle von Oben oft nicht nachweisbar sind?
In Bosnien wurden während des vier Jahre dauernden Krieges mindestens 25 000 muslimische Frauen systematisch vergewaltigt: alte wie junge. Ziel war unter anderem die ethnische Vertreibung der muslimischen Bosnier.
In patriarchalen Gesellschaften gilt die sexualisierte Gewalt an Frauen auch als besondere Demütigung der Männer. Bis heute, über 20 Jahre später, wagen sich die betroffenen Frauen nicht in ihre Heimat zurück.
Ausschnitt
Regie: Uta Reitz
Mit: Helen Grass, Torben Kessler,Bernd Reheuser, Zeljka Preksavec, Sabrina Noack, Daniela Wutte, Thomas Lang, Claudia Urbschat-Mingues
Ton: Henning Schmitz
Produktion: WDR / Deutschlandradio Kultur / BR 2015

Länge: 52'56
Mechthild Müser, geboren 1950 in Hamm, Journalistin, Autorin und freie Redakteurin beim Nordwestradio. Feature-Preis Bremer Hörkino 2013. Zuletzt: "Sonne, Wind und grüne Felder" (Deutschlandradio Kultur 2013).
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