Ursendung

Hiob Gesicht Gottes

Denkmal Hiob von Gerhard Marcks in Nürnberg
Denkmal Hiob von Gerhard Marcks in Nürnberg © imago / Steinach
Von Michael Farin nach einem Text von Thomas Harlan · 03.04.2015
Sowohl Juden als auch Christen und Muslime kennen die Geschichte von Hiob, in der Gott und der Teufel eine Wette eingehen: Ist Hiob ein gottesfürchtiger Mensch, einzig weil es ihm gut geht und er nichts zu klagen hat?
Gott stellt seinen Diener auf die Probe: Er duldet, dass Hiob unermessliches Leid widerfährt. Hiob ist der Spiegel Gottes, aber der Spiegel ist blind. In ihm lässt sich sehen, wie das Leid in die Welt kommt, jedoch nicht warum.
Das Hörstück von Michael Farin basiert auf Thomas Harlans poetischer Neuübersetzung. Es gibt dem sinnentleerten Leid eine Sprache: "schreie ich nach dir antwortest du nicht / vor dir stehe ich und du würdigst mich keines blickes /wie grausam bist du zu mir / in der wucht seiner faust / spüre ich haß".
Mit: Blixa Bargeld
Komposition: zeitblom
Regie: Michael Farin
Produktion: HR / Deutschlandradio Kultur 2015

Länge: 48'40
Michael Farin wurde 1953 in Niedersachsen geboren. Er ist Regisseur, Autor und Inhaber des Belleville Verlags. Zahlreiche Hörbücher und Features.
Thomas Harlan, geboren 1929 in Berlin, gestorben 2010, war Autor und Filmemacher.