Ursendung

Doctor mendacii

Weil seine Doktorarbeit nicht ganz sauber ist, wird er von einer Journalistin erpresst.
Weil seine Doktorarbeit nicht ganz sauber ist, wird er von einer Journalistin erpresst. © picture alliance / dpa / Wolfgang Kumm
Von Hans Delbruck · 31.12.2014
Der ehrgeizige Jungpolitiker Dr. Moritz Sendlinger hat die Tochter des Vorstandsvorsitzenden der Hocke AG geheiratet und sich dadurch gesellschaftlich etabliert.
Nur seine Doktorarbeit ist nicht ganz so sauber. Journalistin Melanie Meyer-Manowski hat das herausgefunden und erpresst ihn. Sie fordert Lösegeld und einen lukrativen Job in der Pressestelle der Hocke AG. Als die Dame auch noch um eine sechsstellige Starthilfe bittet, gerät Sendlinger immer mehr in Bedrängnis. Diese Journalistin muss aus seinem Leben verschwinden, beschließt er. Doch sein mörderischer Plan geht nicht auf.
Regie: Judith Lorentz
Mit: Wilfried Hochholdinger, Daniel Montoya, Michael Rehberg, Lena Vogt, Marie Lou Sellem, Thomas Kügel, Martin Engler, Robert Frank, Amadeus Meaini, Peter Weiss
Ton: Martin Eichberg
Produktion: Deutschlandradio Kultur 2014

Länge: 52'04
Hans Delbruck, geboren 1955 in Feuchtwangen, studierte katholische Theologie in München. Er arbeitet als Übersetzer und Ghostwriter in Berlin. "Doctor mendacii" ist sein erstes Hörspiel.
Notizen des Autors
Treff ich kürzlich einen Schulkameraden aus den Südstaaten. Sagt der Kerl zu mir, "Hansi", sagt der, "Hansi, du hast doch kaa Ahnung von dera Lokalpolitik." Ja, ich bin doch ned bleed. Der denkt wohl, Berlin liecht hinterm Mond. Der denkt wohl, wir wüssten ned, dass sich da im Landtag Dramen abspielen – ja! Da stößt der eine den andern in die Jauchegrube und fällt dann selbst hinein. Da wird betrogen und gelogen – und verführt wird auch. Ja, da geht's halt zu wie bei den Cäsaren, nur zwei Nummern kleiner. Jetzt sag ich dem Quadratdeppn, er soll an Silvester verdammt noch mal das Radio einschalten. Da wird er staunen, aber nicht nur über mein Cäsarendrama. Auch da drüber wird er staunen, wie der Hochholdinger Wilfried die Titelrolle so schön aasig hinkriegt, und wie die Marie Lou Sellem als Verführerin einfach die Verführung selbst ist. Eine Schwardn, des sooch ich dir! Und der Michael Rehberg als Patriarch ... des gibt's kein zweites Mal. Ich werd jedenfalls der Judith Lorentz ewig dankbar dafür sein, was sie da aus meinem fränkisch-bayerischen Mord & Totschlag herausgeholt hat.