Uraufführung von "Eden/Eden" in Wien

Wayne McGregor lässt Roboter tanzen

Generalprobe für das Stück "Eden/Eden" - hier allerdings im Opernhaus in Stuttgart
Generalprobe für das Stück "Eden/Eden" - hier allerdings im Opernhaus in Stuttgart © Bernd Weißbrod dpa
Wiebke Hüster im Gespräch mit Moderatorin Elena Gorgis · 31.10.2017
Durch und durch britisch! - So könnte man diesen Ballettabend an der Wiener Staatsoper überschreiben. Drei Stücke von drei britischen Choreographen: "Concerto", "Marguerite und Armand" und im Mittelpunkt: Die Uraufführung "Eden|Eden" von Wayne McGregor.
"'Eden|Eden' – ein Werk, das ethische Aspekte des Klonens thematisiert", so hat das Wiener Staatsballett diesen Abend angekündigt. Und dieses Thema sei dann auch bereits in den Kostümen der Tänzer erkennbar gewesen, so Ballettkritikerin Wiebke Hüster: "Tänzer in hautfarbenenen Kostümen, nicht so selten bei Wayne McGregor, und mit Perücken auf dem Kopf - also sie hatten so etwas wie Glatzen und waren komplett entindividualisiert." Während die Musik von Steve Reich die Choreographie McGreogors regelrecht "vorwärts getrieben" habe, wurde die Vorstellung der Tänzer von einem sehr klar gesprochenen Text begleitet, wie Hüster beobachtete.
Die Tänzer agierten dabei sehr akrobatisch, sehr athletisch und "das Wiener Staatsopernballett tanzt fantastisch", so Hüster. Sie erkennt in der Tanzperformance allerdings eine Widersprüchlichkeit zum Thema Roboter, denn "die Tänzer bewegen sich ja nicht wie Roboter, sondern menschlich" und hier setzt Hüster auch ihre Kritik an der Aufführung an: "Roboter" - dies sei ein Thema, das hier der Tanzchoreographie "angeklebt" wurde, um dem Zeitgeist zu entsprechen.
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