Untersuchung zu Geiger-Kolleg sieht Vorwürfe bestätigt

    Blick auf das Gebäudeensemble vom Abraham Geiger Kolleg am Institut für Jüdische Theologie am Am Neuen Palais in Potsdam. Foto: imago / Jürgen Ritter
    Abraham Geiger Kolleg am Institut für Jüdische Theologie in Potsdam. © IMAGO / Jürgen Ritter
    08.12.2022
    Vorwürfe des Machtmissbrauchs gegen den Rektor des Potsdamer Abraham-Geiger-Kollegs haben sich laut Zentralrat der Juden in Deutschland durch eine Untersuchung bestätigt. Auch Vorwürfe der Verbreitung pornografischer Inhalte und der Diskriminierung an der Rabbinerausbildungsstätte hätten sich als zutreffend herausgestellt, teilte der Zentralrat am Mittwoch in Berlin mit. Nach Auffassung der Gutachter sei bei mehreren Delikten, unter anderem Nötigung und Vorteilsannahme, mindestens der Anfangsverdacht einer Straftat gegeben, hieß es. Der Rektor der Rabbininerausbildungsstätte, Walter Homolka, bestreite sämtliche ihm gegenüber erhobenen Vorwürfe. Ein Verbleib Homolkas in seinen bisherigen Ämtern sei mit diesem Ergebnis nicht denkbar, erklärte der Präsident des Zentralrats, Josef Schuster. Am Abraham-Geiger-Kolleg herrschte laut Untersuchung eine in der Struktur angelegte „Kultur der Angst“. Schuster forderte vor diesem Hintergrund „einen umfassenden Neuanfang“. Der vorliegende Vorschlag zur Gründung einer Ausbildungsstiftung sei nicht geeignet, das Problem zu lösen.