Als die Thomasschule nur wenige Musiktalente zu bieten hatte, kam Bachs Kompositionsstrom ins Stocken. Seine Werke brauchten gute Stimmen und keine braven Lateinpauker. Dann kam endlich ein neuer Rektor an die Thomasschule - für Bach die Rettung.
Leipzig um 1730: Bach ist ein Musikstar. Er bespielt die beiden Hauptkirchen der Stadt mit frommen Kantaten. Nach dem Kirchendienst wechselt er ins Kaffeehaus, zu den Bühnen, auf denen er mit seinem Ensemble Collegium Musicum die Stadt amüsiert.
Um seinen Ruhm als Tastenmeister zu festigen, veröffentlichte Johann Sebastian Bach 1731 sein Opus Eins: den ersten Teil seiner "Clavier-Übungen". Darin 6 Partiten mit französischen Tanzsätzen, die sich aber nur an Virtuosen richteten, so wie er einer war.
Leipzig, Weihnachten 1734. Johann Sebastian Bach komponierte sein weltberühmtes Weihnachtsoratorium. Dabei kopierte Bach sich selbst: er klaubte aus drei prächtigen Huldigungsmusiken große Ausschnitte zusammen, textete neu und kreierte so ein Meisterwerk.
Nach glücklichen Jahren an der Thomasschule entbrennt ein Streit in harschen Briefen zwischen Bach und dem neuen Rektor Johann August Ernesti: Wer darf einen neuen Gottesdienstleiter, einen Präfekten, ernennen? Bisher war es Bach. Nun will's der Neue.