Ultraschall - Das Festival für neue Musik

21.01.2013
Am 22. Januar 2013 jährt sich zum 50. Mal die Unterzeichnung des Elysée-Vertrags zwischen Frankreich und Deutschland. Der Vertrag steht für die gelungene Aussöhnung zwischen den beiden Ländern. Grund genug für das Festival Ultraschall, sich dem musikalischen Verhältnis der beiden Länder zu widmen.
Musique franco-allemande: Über das Verzeihen - 50 Jahre Elysée-Vertrag

Fabien Lévy, in Frankreich geborener und in Deutschland lebender Komponist, zielt in seinem abendfüllenden Werk auf den Kern der deutsch-französischen Aussöhnung, die im Elysée-Vertrag ihren Abschluss findet. Auf Texte des französischen Philosophen Vladimir Jankélévitch und des Deutschen Wiard Raveling, ergänzt durch Texte weiterer Philosophen und Dichter, entstand ein vielschichtiger musikalischer Diskurs über die Idee des Verzeihens, aber auch allgemeiner über Grundfragen von Philosophie, Geschichte, Ethik und Kultur.

Von philosophisch-historischen Ideen sind auch die beiden Vokalwerke deutscher Provenienz getragen. Karlheinz Stockhausens Vokalsextett (dessen Titel er auf seinen Grabstein setzen ließ) entwirft die Utopie einer kosmischen Versöhnung. Und Christoph Ogiermann fragt in seinem hochenergetischen Werk, wie das Individuum heute im Sinne einer Gemeinschaft handeln kann.

Auch auf der Interpreten-Ebene ist der Abend ein deutsch-französischer: Die Neuen Vocalsolisten Stuttgart und das Pariser Ensemble 2e2m gehören zu den herausragenden Vertretern der Neuen Musik.
Ultraschall


Ultraschall - Das Festival für neue Musik
Live aus der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz Berlin


Karlheinz Stockhausen
"MENSCHEN, HÖRT (vom MITTWOCH aus LICHT) Vokalsextett (1997)

Fabien Lévy
"après tout" für sechs Sänger und Instrumentalisten (2011)
Uraufführung, Commande d’Etat du Ministère Français de la Culture

Christoph Ogiermann
"Parole" für vier Stimmen und Elektronik (2012)

Neue Vocalsolisten
Ensemble 2e2m
Leitung: Georges-Elie Octors