Typisch deutsch: Gotteshäuser

"Das Gefühl der Leere"

Dom und Domplatz von Halberstadt, Sachsen-Anhalt, Deutschland, Europa
Der Dom von Halberstadt in Sachsen-Anhalt ist für Derek Scally die schönste Kirche in Deutschland. © picture alliance / dpa / Oliver Gerhard
04.10.2018
Deutsche Kirchen seien eher Baudenkmäler als Gotteshäuser, findet der Korrespondent aus Sierra Leone. Dass sie Öffnungszeiten haben, verwundert seinen Kollegen aus Mexiko.

Derek Scally aus Irland:

"Die schönste Kirche, die ich in Deutschland gesehen habe, ist der Halberstädter Dom. Das Schöne an den deutschen Gotteshäusern ist, sie sind groß, sie sind alt, sie sind stolz. Wenn man eine Stadt wie Görlitz besucht, kann man wirklich jede Epoche des Kirchenbaus bewundern. Aber wenn ich an deutsche Kirchen denke, habe ich das Gefühl der Leere. Dann stelle ich mir vor, wie es hier ausgesehen haben muss, als sie voll waren."

Tejan Lamboi aus Sierra Leone:

"Bevor ich nach Deutschland gekommen bin, hatte ich gedacht, die Gotteshäuser sind immer sehr stark besucht, weil in Sierra Leone die ersten Missionare überhaupt deutsch waren. Aber als ich dann hier war, habe ich diese super schönen Gotteshäuser gesehen, aber die stehen da einfach nur als Baudenkmal denn als Gotteshaus. Die Kirchen sind sehr präsent, aber es gibt auch sehr viele Moscheen, wo man nie weiß, dass es Moscheen sind, weil die Minarette fehlen."

Yaotzin Botello aus Mexiko:

"Die Gotteshäuser in Deutschland sind nicht so luxuriös wie in Mexiko, dort glänzt alles. Die Türen der Kirchen in Mexiko sind auch niemals zu, aber hier in Deutschland habe ich gesehen, dass es bestimmte Öffnungszeiten gibt, oder man kann die Kirchen nur kurz vor oder nach der Messe besuchen."

Melissa Eddy aus den USA:

"Dass die Synagogen in Deutschland alle geschützt werden, ist schon sehr befremdlich, wenn man aus New York kommt, weil die bei uns einfach Teil der Gesellschaft sind. Hier merkt man immer sofort, da stehen zwei Polizisten und Schutzbollwerke, aha, da muss eine Synagoge sein!"
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