Typisch deutsch: Bahnhöfe

Fortgehmeile und Anziehungspunkt

Leipzig Bahnhofspassagen | Verwendung weltweit, Keine Weitergabe an Wiederverkäufer.
Die Bahnhofspassagen in Leipzig © dpa
Von Matthias Baxmann  · 30.08.2018
In Japan ist der Bahnhof wirklich nur ein Ort, wo die Züge abfahren. Deshalb fasziniert Akiko Yamashita, dass deutsche Bahnhöfe frei zugänglich sind. Wenn man etwas einkaufen möchte, kann man einfach zum Bahnhof fahren.

Yaotzin Botello aus Mexiko:

"Die deutschen Bahnhöfe sind vor allem für einen Mexikaner etwas besonderes, denn in Mexiko gibt es weder Züge noch Bahnhöfe. Die Atmosphäre in einem Bahnhof, diese Stahlarchitektur ist beeindruckend. Der Kölner Bahnhof: gigantisch! Das ist etwas Großes, Industrielles und hat etwas Historisches. Sie sind toll und praktisch. Ich möchte da immer gern ein wenig Zeit verbringen."

Sandra Lumetsberger aus Österreich:

"Mit Bahnhöfen in Deutschland verbinde ich sehr viele Emotionen. Ich glaube, ich habe noch nie in meinem Leben so oft Fahrgastrechtformulare ausgefüllt wie hier, weil die Deutsche Bahn ständig zu spät kommt. Von der Stimmung her ist mir auch aufgefallen, dass sich dort am Abend oft sehr viel abspielt, dass sich Jugendliche dort treffen. In Nürnberg habe ich das erlebt, da war der Bahnhof ein bisschen so was wie eine Fortgehmeile. Das kannte ich nicht, dass das so ein Anziehungspunkt ist."

Akiko Yamashita aus Japan:

"Es gibt in Deutschland keinen Schalter, wo die Fahrkartenkontrolle stattfindet, wenn man auf den Bahnhof will. Man kann sich dort einfach so ganz frei bewegen. In Japan muss man dafür immer eine Fahrkarte haben. Wenn man schnell etwas einkaufen möchte, kann man einfach zum Bahnhof fahren oder man trifft sich dort. Die Leute fahren dann von dort nirgendwo hin. In Japan ist der Bahnhof wirklich nur ein Ort, wo die Züge abfahren."
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