Tyler James: "Meine Amy"

Drogen, Partys, Bühnenangst

06:39 Minuten
Brustbild einer hageren geschminkten und tätowierten jüngeren Frau, die in ein Mikrofon singt. Auffällig ist der dick aufgetragene schwarze Eyliner. Die langen schwarzen Haare sind auf dem Hinterkopf zu einem gewaltigen Dutt aufgetürmt und mit einem Tuch und bunten Haarklemmen dekoriert.
Die britische Sängerin Amy Winehouse bei einem Konzert im Juli 2008: Sie wollte nicht mehr auftreten, doch die Maschine lief weiter. © PA Wire
Elissa Hiersemann im Gespräch mit Martin Böttcher · 29.06.2021
Audio herunterladen
Vor zehn Jahren starb die Sängerin Amy Winehouse. Ihr Jugendfreund Tyler James versucht sich in seinem Buch "Meine Amy" an einer Biografie des musikalischen Ausnahmetalents. „Abgefuckte, depressive Seelen“ seien sie beide gewesen.
Das Leben und auch das Sterben der Musikerin Amy Winehouse ist schon in diversen Dokus, Artikeln und Büchern verarbeitet worden. Jetzt kommt ein weiteres Buch hinzu, das wohl nicht zufällig vor ihrem zehnten Todestag am 23. Juli 2021 erscheint. Der Jugendfreund Tyler James hat es verfasst – "Meine Amy. Ein Abschied in Worten", so lautet der deutsche Titel (Ullstein Verlag, 368 Seiten, 16,99 Euro).
Tyler und Winehouse waren auf derselben Schule und wohnten später zusammen. Beide konsumierten früh Drogen.
"Tyler bezeichnet sowohl sich als auch Amy als abgefuckte, depressive Seelen", so unsere Rezensentin Elissa Hiersemann. "Bereits mit 15, 16 Jahren sollen Alkohol und Gras Routine in Amy Winehouse' Leben gewesen sein."

Trainspotting im Millionärsmilieu

Die Lebenswelt der Musikerin werde beschrieben als ein "Trainspotting-Szenario oder wie 'Wir Kinder vom Bahnhof Zoo' – nur in Superreich, weil Amy ja Millionärin war", so Hiersemann.
Es gehe in dem Buch und im Leben der beiden vor allem um "Drogen, Partys, Drogen, Partys", und das sei auf knapp 400 Seiten schon ermüdend.
Sehr deutlich mache Tyler aber, wie wenig Rücksicht das Management auf Amy Winehouse' Gesundheitszustand genommen habe. Die Sängerin habe zuletzt nicht mehr auftreten wollen, habe eine Bühnenangst entwickelt. Zu viele Leute hätten aber von Amy Winehouse' Geld profitiert.
"Zur Beruhigung vor den Auftritten gab’s dann Alkohol. Und der Teufelskreis ging von vorn los", so Hiersemann.
(huc)
Mehr zum Thema