100 Jahre Relativitätstheorie

Einsteins Fahrstuhl-Gedanken-Experiment

Man stelle sich einen Fahrstuhl vor und überlege, was mit den darin befindlichen Menschen in der Schwerelosigkeit passiert. So macht es Albert Einstein und kam zu erstaunlichen Ergebnissen.
Man stelle sich einen Fahrstuhl vor und überlege, was mit den darin befindlichen Menschen in der Schwerelosigkeit passiert. So macht es Albert Einstein und kam zu erstaunlichen Ergebnissen. © picture alliance / dpa / Wolfram Steinberg
Von Kirsten Klümper · 25.11.2015
Was passiert mit einem Menschen in einem Fahrstuhl in der Schwerelosigkeit? Erproben konnte Einstein das nicht, deshalb spielte er das Experiment in Gedanken durch und kam so auf das Äquivalenzprinzip, einer der Grundpfeiler der allgemeinen Relativitätstheorie.
Albert Einstein stellte sich einen Menschen in einem fensterlosen Fahrstuhl vor. Steht der Fahrstuhl auf der Erde, dann fühlt der Mensch, wie ihn die Schwerkraft mit seinem Körpergewicht nach unten drückt. Er steht auf dem Boden des Lifts, statt darin umherzutreiben.
Was aber, wenn der Aufzug sich nun in der Schwerelosigkeit des Weltalls befindet und ein Raketenantrieb ihn genau mit der Kraft beschleunigt, die dem Körpergewicht seines Fahrgastes entspricht? Dann - so folgert Einstein - würde es den Mann im Lift ganz genauso auf den Boden des Fahrstuhls drücken und er könnte dann nicht mehr unterscheiden, ob er sich auf der Erde oder im All befindet.
Aus diesen Überlegungen formulierte Einstein, dass schwere und träge Masse gleich groß sind: Das Äquivalenzprinzip, der Grundpfeiler der allgemeinen Relativitätstheorie.
Im Folgenden kam Einstein dann zu der verblüffenden Erkenntnis, dass Gravitation entsteht, indem Raum und Zeit durch die Anwesenheit von Masse gekrümmt werden: Eine völlig neue Weltsicht ist geboren - und das durch pures Nachdenken.
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