Tugan Sokhiev beim DSO

Russisches Teamspiel

Deutsches Symphonie-Orchester Berlin (DSO) mit Dirigenten Tugan Sokhiev / Kai Bienert, 2014
Deutsches Symphonie-Orchester Berlin mit Dirigenten Tugan Sokhiev © Kai Bienert
30.06.2017
Tugan Sokhiev, bis 2016 Chefdirigent, ist zum DSO Berlin zurückgekehrt mit einem fast ausschließlich russischen Musikprogramm. Auf dem Programm auch eine Uraufführung eines Doppelkonzerts von Jelena Firssowa.
Tugan Sokhiev hat in seinen Berliner Jahren mit dem Deutschen Symphonie-Orchester unter anderem mit Konzerten und Produktionen von Werken Sergej Prokofjews von sich reden gemacht. Nun dirigiert er zum Abschluss der aktuellen Saison russische Romantik pur, und wenn das lärmig wirbelnde, rauschhaft optimistische Finale von Peter Tschaikowskys vierter Sinfonie auf die Ouvertüre "Russische Ostern" Nikolaj Rimskij-Korsakows trifft, dann können die Musikerinnen und Musiker des DSO zeigen, welche Spuren die Arbeit Sokhievs bei ihnen hinterlassen hat.
Im Mittelteil des Konzertabends gibt es mit Jelena Firssowas Streicher-Doppelkonzert noch eine gute Gelegenheit zum innovativen Teamspiel – ist das doch nicht nur eine (vom DSO in Auftrag gegebene) Uraufführung, sondern zusätzlich eine seltene, in der Klangbalance delikate Solisten-Kombination. Ob man das neue Stück wie die älteren Werke ohne weiteres der russischen Musik zuschlagen kann, steht zwar ein wenig in Frage – hat doch die Komponistin ihren Lebensmittelpunkt schon seit Jahrzehnten nach England verlegt; außer Frage steht trotzdem, dass, unerachtet ihres westeuropäischen Lebens, viele Wurzeln und Prägungen im Land ihrer Herkunft liegen, wo sie die ersten 40 Jahre ihres Lebens zubrachte.
Live aus der Philharmonie Berlin
Moderation: Rainer Pöllmann
Nikolaj Rimskij-Korsakow
"Russische Ostern", Ouvertüre op. 36
Jelena Firssowa
Konzert für Violine, Violoncello und Orchester
(Uraufführung, Auftragswerk des DSO)
ca 21.00 Uhr Konzertpause: Die Gründung der Deutsch-Türkisch-Armenischen Frendschaftsgesellschaft - der Komponist Marc Sinan und der Intendant der Dresdner Sinfoniker, Markus Rindt, im Gespräch mit Rainer Pöllmann; Philipp Quiring im Gespräch mit der Komponistin Jelena Firssowa
Peter Tschaikowsky
Sinfonie Nr. 4 f-Moll op. 36

Vadim Gluzman, Violine
Johannes Moser, Violoncello
Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
Leitung: Tugan Sokhiev