Tschernobyl oder Die Woche, in der wir nicht draußen spielen durften

Von Norbert Zähringer · 24.04.2006
Am 26. April 1986 geriet der Reaktor des Blocks Vier in Tschernobyl außer Kontrolle - der GAU war eingetreten. Die sowjetische Führung brauchte Tage, bis sie eine offizielle Erklärung abgab. In der Bundesrepublik aber berieten schon nach Stunden die ersten Expertenrunden in Hörfunk und Fernsehen: Millirem, Becquerel oder Rem? Plutonium, Cäsium, Strontium, Jod 131? Soll man Gemüse nur gründlich waschen oder besser abkochen?
"Alles Panikmache!" hieß es dagegen in der DDR. Doch auch dort wurden die Bürger misstrauisch, als es Kopfsalat plötzlich im Überfluss gab. Deutsche zwischen Sorge, Beschwichtigung und Hysterie - Norbert Zähringer hat ein Tagebuch jener Wochen erstellt, in denen "die Wolke" über Europa hing.

Regie: N.N.
Produktion: Deutschlandradio Kultur 2006
Länge: ca. 54’30

Norbert Zähringer, 1967 in Stuttgart geboren, lebt in Berlin. Er schreibt Romane (zuletzt "Als ich schlief" 2006), Hörspiele ("Die Kleinen und die Großen" DLR Berlin 2001). Im Programm von DKultur ist seine Wurfsendungsreihe "Die Letzten" zu hören.