Tschaikowskys "Eugen Onegin"

18.01.2014
Für eine "kleine Bühne" konzipierte Peter Tschaikowsky die Oper "Eugen Onegin" nach einem Versepos von Alexander Puschkin. Doch schon wenige Jahre nach der Premiere wurde die Geschichte um den jungen Aristokraten eine der beliebtesten "großen" russischen Opern, obwohl sie (immer noch) ein Meisterwerk des feinen, subtilen Tons ist.
"Eugen Onegin" erzählt die Geschichte eines jungen, gelangweilten, arroganten, tadellos gebildeten Helden der Aristokratie. Onegin kommt auf das Land und lernt dort durch seinen Freund Lenski die Schwestern Tatjana und Olga der Familie Larin kennen. Es entspinnt sich ein Spiel aus Liebe und Zuneigung, Abneigung und bitterem Hass. Am Ende steht das berühmte Duell und alle werden verlieren.
Peter Tschaikowsky komponierte die Oper „Eugen Onegin“ 1878 nach einem Libretto, das sein guter Freund, der Dichter Konstantin Stephanowitsch Schilowski, nach einem Versepos von Puschkin geschrieben hatten. Gedacht war die Oper – die auch den Untertitel "Lyrische Szenen" erhielt – ursprünglich für die bescheidenen Möglichkeiten eines Konservatoriums. Die Premiere im März 1879 fand deshalb auch mit Gradierten des Moskauer Konservatoriums am Maly-Theater statt.
Erstmalig in der russischen Literatur standen mit "Eugen Onegin" Menschen im Mittelpunkt der Geschichte, die sich in jener Zeit tausendfach in der Gesellschaft wiederfanden. Puschkin leitete mit diesem Versroman die Phase des realistisch-poetischen Romans ein. Peter Tschaikowsky nimmt den subtilen Ton der Romanfiguren auf und variiert die Blickwinkel immer und immer wieder. "Eugen Onegin" ist ein Werk von "innerer Größe" im Gegensatz zu den monumentalen Bühnenstücken Ende des 18. Jahrhunderts.
Live aus der Metropolitan Opera New York
Peter Tschaikowsky
"Eugen Onegin"
Lyrische Szenen in drei Akten
Libretto: Peter Tschaikowsky/Konstantin Schilowski
nach einer Novelle von Alexander Puschkin

Tatjana - Anna Netrebko
Olga - Oksana Volkova
Lenski - Piotr Beczala
Eugen Onegin - Mariusz Kwiecien
Fürst Gremin - Alexej Tanovitsky
Chor und Orchester der Metropolitan Opera New York
Leitung: Valery Gergiev

1. Pause ca. 20:30 Uhr:
Lyrische Szenen als große Oper - Tschaikowskys „Jewgenij Onegin“
Von Jan Brachmann

2. Pause ca. 21:40 Uhr:
„Die MET war der Himalaja“
Der polnische Tenor Piotr Beczala im Gespräch mit Uwe Friedrich