Trüffelzins und Fleischanleihe

Kleine Unternehmen haben es oft schwer, an günstiges Geld zu kommen.
Kleine Unternehmen haben es oft schwer, an günstiges Geld zu kommen. © picture alliance / dpa
Von Stefan Schmid · 21.05.2012
Seit die Europäische Zentralbank Banken billigst mit Geld versorgt, bekommen Sparer nur noch mickrige Zinsen. Auf der anderen Seite tun sich kleinere Unternehmen schwer, an günstiges Geld zu kommen, die Banken sind vorsichtig geworden bei der Kreditvergabe. So versuchen manche Mittelständler, direkt Geld bei Privatleuten zu borgen, oft bei Kunden.
Ein Metzger will eine neue Filiale mit einer Art Fleischanleihe finanzieren, Sparer bekommen Fleisch und Wurst als Zinsen. Ein Landwirt finanziert seinen Hühnerstall über Genussscheine, eine Confiserie bietet für Bares den süßen Trüffelzins. Ein Großbäcker will Millionen bei der Kundschaft einsammeln und verspricht sieben Prozent Zinsen.

Ein Konzertveranstalter borgt sich mit sogenannten Operngenussscheinen billig Geld bei Freunden und Förderern. Auf der Habenseite des Geldgebers steht: Er unterstützt ein Unternehmen, dessen Produkt und Philosophie ihm gefallen. Bleibt die Frage: Ist es finanziell ein Genuss ohne Reue, oder wie riskant sind solche Geldanlagen?

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