Tropenmediziner: Kein 100-prozentiges Mittel gegen Malaria in Sicht

25.04.2009
Vor Malaria gibt es nach Angaben des Hamburger Tropenmediziners Egbert Tannich weiterhin keinen hundertprozentigen Schutz. Die übliche Prophylaxe aus Medikamenten, Mückenschutzmitteln und langer Kleidung könne höchstens einen 99-prozentigen Schutz bieten, sagte der Leiter der Sektion Parasitologie am Hamburger Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin.
Durch die Wandlungsfähigkeit des Erregers sei es sehr schwierig, einen Impfstoff zu entwickeln, sagte Tannich. Wann und ob es einen Impfstoff gebe, sei nicht vorhersehbar: "Solche Prognosen sind in der Vergangenheit immer wieder aufgestellt worden. Immer wieder gab es kleine Erfolge und dann hat man gesagt: 'Ja, in zehn Jahren haben wir einen Impfstoff', und diese ganzen Prognosen sind nie realisiert worden."

Das umstrittene Pestizid DDT sei durchaus geeignet für die Bekämpfung von Mücken und damit der Malaria, sagte der Forscher: "Man muss eigentlich nur die Mücken bekämpfen, die auch den Menschen stechen, und das sind die Mücken, die die Behausungen aufsuchen, so dass man gelernt hat, dass man jetzt nicht mehr großflächig sprüht, wie man das in der Vergangenheit gemacht hat, sondern Häuserwände besprüht." DDT sei zwar das älteste, aber auch das wirkungsvollste Mittel, da es eine sehr lange Wirkungszeit habe. Lokal eingesetzt sei es das beste Mittel, das gegenwärtig gegen die Malariamücken verfügbar sei.

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