Trommel Tobi über "We'll Be Okay"

Vom Drummer für Sido & Co. zur Soloplatte

06:44 Minuten
Der Drummer Tobias Fröhlich - Künstlername TrommelTobi - an seinem Schlagzeug.
Bislang war er Sideman für namhafte Rapper, nun wagt sich Trommel Tobi selbst ins Rampenlicht. © Dieter Stork
Tobias Fröhlich im Gespräch mit Oliver Schwesig · 05.07.2021
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Tobias Fröhlich – Künstlername Trommel Tobi – spielte live bei Rappern wie Sido, Haftbefehl oder Eko Fresh. Als reiner "Taktgeber" fühlte er sich nicht dabei. Für sein Soloalbum "We'll Be Okay" hat er auf Live-Drums weitgehend verzichtet.
Bei vielen Produktionen und Bands stehen sie im Hintergrund – und sind doch oft heimliche Stars: die Sidemen, die Mitmusiker am Bass oder dem Schlagzeug, die das Fundament des Sounds liefern. Beispielsweise Keith Moon von The Who oder Flea von den Red Hot Chili Peppers.
Auch der deutsche Drummer Tobias Fröhlich, der sich als Künstler Trommel Tobi nennt, gehört dazu: Er hat in der Vergangenheit live bei Rappern wie Sido, Haftbefehl oder Eko Fresh gespielt. Nun wagt er sich selbst ins Rampenlicht mit seinem Soloalbum "We'll Be Okay".
Instrumentaler Hip-Hop mit Ambient und Trip-Hop, nur ohne Drum Machine, sondern am Schlagzeug gespielt – so klingt es, wenn ein Drummer wie Trommel Tobi selbst Tracks produziert.

Positives Fazit aus der Coronazeit

Sein Album sei eine Beschäftigung mit dem Lockdown und den Folgen. Er persönlich ziehe ein positives Fazit – auch wenn er finanziell Einbußen gehabt habe. Für ihn bedeute diese Zeit eine positive Veränderung, "dass man sich neu formiert, neu gewinnt, achtgibt auf Mensch und Natur". Es sei vorher nicht alles gut gewesen. "Vieles kann besser werden", meint er.
Die Tracks auf seinem Soloalbum seien sehr unterschiedlich entstanden, sagt Trommel Tobi. Live-Drums seien am wenigsten dabei, obwohl er damit hauptsächlich sein Geld verdiene.

Platz lassen statt Solos

"Ich sitze am liebsten auf dem Sofa mit meinem Rechner und diversen kleinen Gerätschaften, Kopfhörern, um zu basteln." Zum Beispiel mit eigenen Melodien, die er im Kopf habe und ausarbeite. Oder mit Samples, die er verwende; oder mit Plug-ins, die er sich zugelegt habe. Was er brauche, sei ein professionelles Musikprogramm und eine entspannte Atmosphäre.
Im Hip-Hop kommen die Rhythmen ja normalerweise aus irgendeiner Maschine. Als Live-Drummer bei Rappern, darunter Sido, Haftbefehl oder Eko Fresh, habe er nur gute Erfahrungen gemacht, sagt Trommel Tobi. Als reiner "Taktgeber" fühle er sich nicht. Auf der Bühne gehe es weniger um Selbstdarstellung, um Solos, sondern darum, Platz zu lassen für Text und Inhalt.
(abr)
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