Trimm-Dich-Check

Wie sportlich sind Clinton und Trump?

Donald Trump beim Golfspiel in einem Luxuy-Ressort in Aberdeenshire, Schottland, im Juli 2011. Der US-Magnat kandidiert für das US-Präsidentschaftsamt.
"Ich bin ein guter Golfspieler, ob Sie es glauben oder nicht" - Auch auf dem Green zeigt sich US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump selbstbewusst. © PRESS ASSOCIATION / Danny Lawson
Von Kerstin Zilm · 02.10.2016
Das Weiße Haus ist mit Fitnessraum, Tennis- und Basketballplatz, Schwimmbad und Kegelbahn ausgestattet. Ob die Sportgeräte in den kommenden Jahren aber viel benutzt werden? Weder Donald Trump noch die Hillary Clinton scheinen große Sportskanonen zu sein.
Hillary Clinton sagt, sie schwimmt und läuft gerne, hat Tennis und Softball gespielt. Doch Fotos von einer schwitzenden Präsidentschaftskandidatin gibt es nicht. Sport kommt auch in ihrer Beschreibung eines perfekten Tages nicht vor.
"Ein Tag mit meiner Familie, ein langer Spaziergang mit den Hunden, Abendessen mit Freunden, ein guter Film und am nächsten Tag ausschlafen."

Schummelt Trump beim Golfen?

Doch im Gegensatz zum Basketball spielenden Amtsinhaber Barack Obama und seinem joggenden Vorgänger George Bush kommt auch Donald Trump nicht gern ins Schwitzen. Er behauptet allerdings, mit seinem Können auf dem Golfplatz Gegner zu schockieren.
"I like to play golf. I'm a good golfer, believe it or not. People are shocked."
Ex-Box-Profi Oscar De La Hoya wirft dem Reality-TV-Star aber vor, beim Spiel zu schummeln.
"Er schlägt den Ball - und wir wissen, dass er jenseits vom Grün landet. Aber er läuft los, und als wir bei ihm ankommen, sagt er: Oh, mein Ball ist hier, nur drei Meter entfernt vom Loch. Das tut man nicht im Golf!"

Trump punktet im Wrestling-Ring

Donald Trump trat auch schon selbst in den Ring - nicht den Box- sondern den Wrestling-Ring. Beim sogenannten "Kampf der Milliardäre" schlug er vor neun Jahren Wrestling Promoter Vince McMahon mit einem Pseudo-Überraschungsangriff nach Sekunden nieder.
Pressekonferenz zum "Battle of the Billionaires" 2007 in New York: Im Wrestling-Kampf tritt US-Magnat Donald Trump gegen den Wrestler Bobby Lasley an.
Pressekonferenz zum Wrestling-Kampf "Battle of the Billionaires" mit Donald Trump © Abaca / Abaca Gerald Holubowicz
Sie mögen selbst nicht sehr sportlich sein, doch beide Präsidentschaftskandidaten mischen sich in aktuelle Sportdiskussionen ein. Für Football-Star Colin Kaepernick, der gegen Polizeibrutalität und Rassismus protestiert, hat Trump eine klare Botschaft:
"Ich halte es nicht für eine gute Sache. Soll er sich ein anderes Land suchen, in dem er sich wohler fühlt. Kann er ja versuchen."
Clinton ließ - ganz diplomatisch - ihren Vizekandidaten Tim Kaine das heiße Eisen übernehmen.
"Man muss das Recht eines jeden respektieren, nach seinem Gewissen zu handeln. Ich würde es anders tun. Aber ich möchte ihm nicht vorschreiben, was er zu tun hat."

Clinton macht sich für bessere Bezahlung von Profisportlern stark

Persönlich macht sich die ehemalige Außenministerin dagegen für die bessere Bezahlung von Profisportlerinnen stark. Beispiel Fußball:
Die amerikanische First Lady Hillary Clinton am 3.2.1998 auf Skiern in den Schweizer Alpen.
Hillary Clinton auf Skiern: 1998 als First Lady.© epa POOL / Mettler
"Wir haben sie angefeuert, als sie Weltmeisterinnen wurden und die Goldmedaille gewannen. Die Männermannschaft hat das noch nicht geschafft. Trotzdem bekommen sie 100.000 Dollar mehr. Wir fordern gleiches Geld für gleiches Spiel!"
Donald Trump zeigte sich dagegen darüber besorgt, dass zu viele Regeln im Football den Spaß am US-Nationalsport verderben:
"Früher haben wir diese harten Angriffe gesehen und es war toll. Jetzt jammern sie: Oh Gott, Kopf-an-Kopf-Zusammenstöße! Schiedsrichter, Hilfe! Football ist weich geworden. Weich wie unser ganzes Land."
Der Republikaner wollte in den 80er-Jahren der bestehenden Football-Liga - NFL - mit einer eigenen Konkurrenz machen.
"Du musst die Stars einkaufen. Das tun wir. Wir werden tolle Spiele haben, immer bessere Spiele. Die Liga wird lange Zeit stark bleiben."
Die Liga von Trump und Co. existierte nur zwei Jahre und war für viele ein Verlustgeschäft. Sollte der Immobilien-Mogul ins Weiße Haus einziehen, ist mit weiteren Überraschungen zu rechnen. Live übertragene Golfturniere mit Wrestling-Kämpfen zwischen Rosengarten und Oval Office sind nicht ausgeschlossen.
Hillary Clinton wird dagegen vermutlich lieber abgeschottet von Fotografen ein paar ruhige Bahnen im Präsidentschafts-Pool ziehen.
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