Trends

Wie sich Blogger als "Tastemaker" positionieren

Berliner Fashion Week 2017
Bunte Puschel oder Gold? Tastemaker und ihre Mode-Blogs geben den Trend vor. © Deutschlandradio / Laura Naumann
Sebastian Schwarz im Gespräch mit Mandy Schielcke · 25.02.2017
Modemagazine waren gestern. Die schnelllebige Zukunft gehört den Blogs und deren Machern, den Tastemakern und Influencern. Und jeder will ein Stück vom Kuchen abhaben, weil sich damit unter Umständen auch Geld verdienen lässt, wie Modeexperte Sebastian Schwarz sagt.
Früher hießen sie Vorbilder oder Idole und waren meist stilbewusste Schauspieler oder Musiker. Heute spricht man von Tastemakern, Influencern und It-Girls, die ihre Trendbotschaften über Blogs und andere Soziale Medien verbreiten. Klassische Modemagazine spielen deshalb eine wesentlich kleinere oder sogar nur noch geringe Rolle als früher, Mode- und Trendblogs dagegen eine umso größere.
Das sei deutlich an den rückläufigen Auflagenzahlen von Print-Magazinen abzulesen – "weil sie einfach ihre Deutungshoheit in gewisser Weise eingebüßt haben – an neue Medien, an eine höhere Taktung, an andere Reichweiten", sagt der Kulturwissenschaftler und Moderedakteur Sebastian Schwarz.
"Ein Modeblogger, der 800.000 Follower hat eine ganz andere Reichweite als ein Modemagazin, das immer vier Wochen Vorlauf braucht."

Ein Medium für die Schnelllebigkeit von Trends

Ein Blog könne die Schnelllebigkeit von Mode und Trends optimal abbilden. Und: Aus Trend-Blogs lasse sich ein lukratives Geschäft machen. Designer durchsuchten gezielt Blogs und andere Plattformen danach, woran deren User besonders interessiert seien – häufig gingen die Blogger Kooperationen mit Marken ein. Ab diesem Punkt werde es "wirtschaftlich interessant".
Zugleich sei der Markt der Tastemaker hart umkämpft. Jeder wolle "ein Stück vom Kuchen abhaben". Und jeder könne im Grunde versuchen, mit einem Mode- oder Trendblog in den Vordergrund zu drängen.
"Geschmack - die ganze "Echtzeit"-Sendung zum Nachhören:
Mehr zum Thema