Treffer gegen Vorurteile

Von Stefan Osterhaus · 06.01.2013
Der Jerusalem Boxing Club ist einer der erfolgreichsten des Landes und der einzige Amateurboxverein Israels, in dem sich Sportler beider Bevölkerungsgruppen begegnen. Es ist ein ungewöhnlicher Ort. In fünf Metern Tiefe, in einem ehemaligen Luftschutzbunker, prallen Widersprüche aufeinander.
Als Trainer Gershon Luxemburg den Klub vor mehr als dreißig Jahren ins Leben rief, war es für ihn unvorstellbar, dass überhaupt nur ein Araber einen Fuß über die Schwelle des Klubheims setzt.

Luxemburg war einst ein knallharter Zionist. Araber kannte er nur aus dem Jom-Kippur-Krieg. Wegen des Besitzes schwerer Waffen musste er ins Gefängnis. Noch immer lässt er sich gern mit dem Außenminister Avigdor Lieberman ablichten, der als Falke gilt.

Doch eine zufällige Begegnung mit einem arabischen Boxer änderte seine Meinung. Luxemburg lud ihn zum Training ein. Der Besuch ebnete auch anderen jungen Palästinensern den Weg in den Klub.

Mittlerweile wünscht sich der Trainer, dass ein junger Palästinenser seine Nachfolge antritt und die Arbeit fortführt.

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