Traunsteiner Sommerkonzerte

Böhmisch-bayerischer Sommer

Das Notos Quartett
Das Notos Quartett © Website Notos Quartett
20.10.2015
Musik von Antonín Dvořák und anderer böhmischer Komponisten war der Schwerpunkt beim letzten Traunsteiner Sommer. Wir bringen einen Abend mit dem jungen Berliner Notos Quartett.
Eigentlich ist das eine schöne Konstellation: Ein renommiertes, alt eingesessenes Musikfest setzt auf Nachwuchsformationen und knobelt mit diesen dann ein Programm zwischen Bewährtem, Bekannten und auch Seltenem aus.
So geschieht es immer wieder im oberbayerischen Traunstein, bei den dortigen Sommerkonzerten. Diese Festival wirbt gern damit, es fülle eine Lücke im Übergang vom Spätsommer zum frühen Herbst, wenn das Angebot an Festwochen, Festspielen, Festivals, Musiktagen, Musikwochen landauf landab zur Neige gehe und die reguläre Saison noch nicht begonnen habe. Das entspricht nicht mehr ganz der Realität, bei diesem Überangebot an Festivals zu jeder Jahreszeit.
Schön aber bleibt, dass in Traunstein bewährt und ambitioniert geplant wird. Wir senden an diesem Abend eine Aufnahme mit dem Notos Quartett, einem Klavierquartett, die in Kooperation mit dem Bayerischen Rundfunk entstanden ist.
Neben zwei Rennern des Klavierquartettrepertoires, den Werken von Robert Schumann und natürlich Antonín Dvořák spielten die vier Berliner Musiker außerdem das einzige Stück dieser Gattung aus der Feder von Bohuslav Martinů. Der tschechische Komponist, der viele Jahre in Paris lebte, komponierte es in den Jahren seines Exils in den USA und konnte es dort auch erfolgreich seinem Publikum vorstellen. Dass er der vielleicht bedeutendste böhmische Komponist des 20. Jahrhunderts ist, diese Tatsache gilt es heutzutage noch zu entdecken.
Traunsteiner Sommerkonzerte
Kunstraum Klosterkirche
Aufzeichnung vom 2. September 2015
Antonín Dvořák
Klavierquartett D-Dur op. 23
Bohuslav Martinů
Klavierquartett H 287
Robert Schumann
Klavierquartett Es-Dur op. 47
Notos Quartett:
Sindri Lederer, Violine
Andrea Burger, Viola
Philip Graham, Violoncello
Antonia Köster, Klavier