Transitnik - Unerkannt durch Freundesland

Von Frank Möller · 29.07.2011
Wenn heute von den vergangenen Reisebeschränkungen für Bürger der DDR die Rede ist, sind damit wie selbstverständlich diejenigen in Richtung Westen gemeint.
Doch auch wer sich als Individualtourist in das große "Bruderland" UdSSR aufmachen wollte, um mit Rucksack und selbst gebastelter Ausrüstung schwindelerregende Bergriesen zu erklimmen oder wilde Flüsse zu befahren, begab sich damit automatisch in die Grauzonen der Illegalität.

Dennoch riskierten besonders Wagemutige seit Ende der 60er-Jahre die illegalen Reisen.

Mit Fantasie, einem Schuss gesetzesbrecherischer Energie und großer Hingabe beim Organisieren von notwendigem Equipment machten sich die Transitniks der DDR daran, ihre Träume von der Erkundung ferner Wildnisse zu verwirklichen, und sie drangen dabei bis in die militärischen Sperrgebiete Kamtschatkas oder bis zum Mount Everest vor - im Gepäck ein offizielles Dreitage(!)visum und zahlreiche, oft selbst gefertigte "offizielle" Papiere.

DLF 2011