Topmanagerin, Ehefrau und Mutter
"Oben ohne - Warum es keine Frauen in deutschen Chefetagen gibt" heißt der Titel des Buches, den die Wirtschaftspublizistin Barbara Bierach geschrieben hat. Dafür hat sie Gespräche mit 20 Topmanagerinnen aus dem europäischen Ausland und der USA geführt. Ihre These im Gespräch: Die gesellschaftlich vorgegebene Mär von der Rabenmutter hält deutsche Frauen von den Chefsesseln fern. Sie ist zurzeit auf Lesereise durch Deutschland.
Deutschlandradio Kultur sprach mit Barbara Bierach über ihr Buch. Sie hat jahrelang die Management-Berichterstattung der "Wirtschaftswoche" geleitet und lebt heute als Publizistin in New York. Lesen Sie hier einen Auszug aus dem Gespräch:
Von Billerbeck: Warum ist das Fehlen von weiblichen Führungskräften mit Kindern so ein speziell deutsches Problem?
Bierach: Überall in der westlich entwickelten Welt ist es anders. Die haben gleichzeitig mehr Managerinnen, mehr Frauen mit Einfluss, und höhere Geburtenraten. Oder andersherum formuliert: Die deutsche Frau scheitert an beiden Fronten. Sie kriegt einerseits keine Kinder mehr und hat andererseits aber auch nicht die Jobs mit Einfluss. Dafür gibt es innere und äußere Gründe. Die äußeren Gründe liegen sicher in einer sehr schwierigen Familienpolitik in den vergangenen 20 Jahren und daran, dass es in Deutschland nach wie vor sehr schwierig ist, Ganztagsbetreuung für Kleinkinder und auch für Schulkinder zu bekommen. (…) Die inneren Gründe liegen nach wie vor in der Vorstellung, dass man entweder Kinder haben kann oder eine Karriere. In Deutschland ist eine Stimmung machende Mehrheit der Meinung, wer seinen Kindern nicht um ein Uhr Mittag selber die Spaghetti vorsetzt, sei eine Rabenmutter und hat das Glück der Empfängnis nicht verdient.
Von Billerbeck: Warum lassen sich Frauen in Deutschland auf diese Alternative ein: Kind oder Karriere?
Bierach: Ich habe meine 20 Gesprächspartnerinnen gefragt, wie es denen geht in ihrer Dreifach-Rolle als Mutter, Ehefrau und Topmanagerin und habe immer versucht zu erklären, wie die Situation in Deutschland ist. Das ist ganz schwer zu vermitteln, Sie werden da gar nicht verstanden. Das Wort "Rabenmutter" ist unübersetzbar.
Sie können das vollständige Gespräch für begrenzte Zeit in unserem Audio-on-Demand-Player nachhören.
Von Billerbeck: Warum ist das Fehlen von weiblichen Führungskräften mit Kindern so ein speziell deutsches Problem?
Bierach: Überall in der westlich entwickelten Welt ist es anders. Die haben gleichzeitig mehr Managerinnen, mehr Frauen mit Einfluss, und höhere Geburtenraten. Oder andersherum formuliert: Die deutsche Frau scheitert an beiden Fronten. Sie kriegt einerseits keine Kinder mehr und hat andererseits aber auch nicht die Jobs mit Einfluss. Dafür gibt es innere und äußere Gründe. Die äußeren Gründe liegen sicher in einer sehr schwierigen Familienpolitik in den vergangenen 20 Jahren und daran, dass es in Deutschland nach wie vor sehr schwierig ist, Ganztagsbetreuung für Kleinkinder und auch für Schulkinder zu bekommen. (…) Die inneren Gründe liegen nach wie vor in der Vorstellung, dass man entweder Kinder haben kann oder eine Karriere. In Deutschland ist eine Stimmung machende Mehrheit der Meinung, wer seinen Kindern nicht um ein Uhr Mittag selber die Spaghetti vorsetzt, sei eine Rabenmutter und hat das Glück der Empfängnis nicht verdient.
Von Billerbeck: Warum lassen sich Frauen in Deutschland auf diese Alternative ein: Kind oder Karriere?
Bierach: Ich habe meine 20 Gesprächspartnerinnen gefragt, wie es denen geht in ihrer Dreifach-Rolle als Mutter, Ehefrau und Topmanagerin und habe immer versucht zu erklären, wie die Situation in Deutschland ist. Das ist ganz schwer zu vermitteln, Sie werden da gar nicht verstanden. Das Wort "Rabenmutter" ist unübersetzbar.
Sie können das vollständige Gespräch für begrenzte Zeit in unserem Audio-on-Demand-Player nachhören.