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Kann Kunst helfen?

25:43 Minuten
16.05.2015
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Sie ist spätestens seit Snowden unabstreitbar, weiterhin allgegenwärtig und ziemlich skandalös.
Sie ist spätestens seit Snowden unabstreitbar, weiterhin allgegenwärtig und ziemlich skandalös. Die digitale Überwachung unseres Alltags durch Geheimdienste. Aber interessieren? Tun wir uns dafür kaum.
Wenn es selbst den Medien schwerfällt, für ihre Berichterstattung nicht nur die immergleichen Überwachungs-Symbolbilder zu verwenden: fehlen hier Helden, Bilder und Geschichten? Kann die Kunst helfen?
Vom Oskar-prämierten Snowden-Film Citizenfour, über John Olivers Penisbilder-Metapher, die Webdoku-Reihe "Do not track" oder das Projekt "Overexposed" - es existieren bereits einige Ansätze, die Kollegin Jule Hoffmann in einem Kurzbeitrag zusammenfasst. Die digitale, unsichtbare Überwachung ist ohne Bilder und Geschichten einfach kaum zu begreifen.
Brauchen wir neue Narrative für den Überwachungskandal? Diese Frage stellen wir im Breitband-Schwerpunkt Theaterregisseurin Christiane Mudra. Die hat mit "yoUturn" ein erschütterndes Theaterstück inszeniert, das Breitband-Reporter Moritz Metz besucht hat, mit Mikrofon und unter permanenter Beobachtung. "Ich habe ja nichts zu verbergen", diese Standard-Einstellung vieler Bürger sei fatal, so Christiane Mudra.
Im Anschluss spricht Redakteurin Vera Linß mit Prof. Dr. Stefan Willer, Kultur- und Literaturwissenschaftler an der HU Berlin über das Zusammenspiel zwischen Überwachern und Überwachten, über Empörung und unsere eigene Beteiligung.

Screenshot: Moritz Metz