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Hü und hott mit dem Bundestrojaner

16:44 Minuten
27.02.2016
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Wie ein störrisches Pferd hat der sogenannte Bundestrojaner in den letzten Jahren angemutet: Mal vor, mal zurück, mal sollte er raus auf die virtuelle Weide, dann wieder doch nicht.
Wie ein störrisches Pferd hat der sogenannte Bundestrojaner in den letzten Jahren angemutet: Mal vor, mal zurück, mal sollte er raus auf die virtuelle Weide, dann wieder doch nicht. Nun haben das Bundesinnenministerium und das Bundeskriminalamt bestätigt: Die staatliche Spähsoftware steht in den Startlöchern.
Das Rennen auf private Smartphones und Computer hat also begonnen. Das Programm kann und soll laufende Gespräche und Chats mitschneiden, noch bevor die Kommunikation verschlüsselt werden kann. Ziel der Sicherheitsbehörden ist, Verbrechen und mögliche terroristische Taten vorzubeugen. Doch was, wenn die "Quellen-Telekommunikationsüberwachung« (TKÜ) auch Unschuldige ausspioniert?
Diese Frage treibt Datenschützer schon seit Jahren um. Jan Rähm wirft für uns einen Blick auf die lange Diskussion um den Bundestrojaner.
Ebenfalls kritisch bewertet Ulf Buermeyer den Einsatz der digitalen Überwachung. Er ist Richter am Landgericht Berlin und berichtet u.a. für die Zeitschrift für höchstrichterliche Rechtsprechung im Strafrecht (HRRS) und netzpolitik.org über Datenschutz relevante Themen. Wir sprechen mit ihm über die Umsetzung der Software und die Reaktionen darauf.
Trojaner sind derzeit also groß im Gespräch. Oft werden sie als Emailanhang in Computersysteme eingeschleust. Die Nutzer klicken nichtsahnend darauf - und schon installiert sich das Programm. Das ist bekannt, und trotzdem fallen immer wieder Menschen darauf hinein. Matthias Finger erklärt uns abschließend die Psychologie des Klicks.
Foto: "Plastic Pony" von davidd, CC BY 2.0