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Die Spione sind wir

18:20 Minuten
14.07.2012
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"Deine Freunde wissen, was du letzten Sommer getan hast." Dieser Satz könnte in Sachen Privatsphäre bald ganz oben stehen.
"Deine Freunde wissen, was du letzten Sommer getan hast." Dieser Satz könnte in Sachen Privatsphäre bald ganz oben stehen. Denn Netzunternehmen machen sich daran, den "Rohstoff Freund" auszubeuten.
Bei Facebook erhielten einige Nutzer kürzlich eine Pop-up-Meldung mit Profil-Bild eines Freundes und der Frage, ob die Person wirklich so heiße. Laut einer Forsa-Umfrage liegt der Anteil der Fantasie-Namen auf Facebook bei 42 Prozent. Nun macht der Konzern Jagd auf Pseudonyme und lässt die Nutzer seine Hausordnung umsetzen - sehr praktisch.
Wie lässt sich Facebooks Freundesbefragung moralisch bewerten? Matthias Finger fasst die jüngsten Entwicklungen zusammen. Wir sprechen mit Christian Heller, im Netz unterwegs als plomlompom.
Wie sich mit digitalem Verpetzen Geld im Netz verdienen lässt, zeigt das fiktionale Startup Snitchr. Bei der "Snitchification" sammeln Freunde Punkte, wenn sie Informationen übereinander verraten. Christian Grasse stellt das Konzept vor.
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Für unseren Gesprächsgast Christian Heller stehen die datenschutzrechtlichen Bedenken übrigens hinten an - schließlich begeben wir uns auf Facebook immer schon in einen postprivaten Raum. Problematisch findet Heller, dass Facebook sich als öffentliche Infrastruktur inszeniert, Klarnamen fordert und dafür die eigenen Nutzer instrumentalisiert.
Selbst hat Heller Facebook gerade verlassen, allerdings aus anderen Gründen: Das Unternehmen störe seine "Filtersouveränität".
Das komplette Interview von Vera Linß und André Zantow mit Christian Heller:
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Links:
Spiegel Online über das digitale Verpetzen
Frau Fake verteidigt Pseudonyme bei Spiegel Online
Natural News über Facebooks Gesichtserkennung
Futurezone: Facebook schließt API von Face.com
First Monday: Sexuelle Orientierung lässt sich über Facebook-Kontakte auswerten



Foto: "Pages, Dooleys, & Tibor the Tractor" von Kevin Dooley auf Flickr, CC-by