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Alles immer schneller?

15:09 Minuten
18.04.2015
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Er habe eine wilde Berechnung gemacht, sagt Gordon Moore in einem Video des Chipherstellers Intel, zu dessen Gründern er gehört.
Er habe eine wilde Berechnung gemacht, sagt Gordon Moore in einem Video des Chipherstellers Intel, zu dessen Gründern er gehört. Moore sagte damals voraus: In regelmäßigen Abständen wird sich die Zahl der Schaltkreise pro Chip verdoppeln. Anfangs von 60 auf 120. Dann auf 240. Bis hin zu 60'000 zehn Jahre später. Ganz geschafft haben das die Chiphersteller nicht.
Ein Kollege Moores erkannte jedoch, welch weit reichende Bedeutung den Aussagen des damals noch jungen Forschers innewohnten. Er nannte sie: Moore's Law - also: das Mooresche Gesetz.
Mit einigen Korrekturen und Anpassung hat Moore's Law bis heute Bestand. Aktuell gilt: Alle 18 Monate verdoppelt sich die Prozessorleistung - auch weil die Bauteile immer winziger werden. Doch wie lange geht das weiter?
Heute fertigen die Chip-Hersteller ihre Prozessoren in Größenordnungen, die um das tausendfache kleiner sind als der Durchschnitt eines menschlichen Haares. Doch je kleiner die Strukturen werden, desto näher kommen sie an die Grenze des Machbaren. Bei Atomgröße ist Schluss, berichtet Jan Rähm.
Nicht nur im Bereich der Chipentwicklung hat sich die Welt in den letzten Jahrzehnten stark beschleunigt. Die Geschwindigkeit steigt auch in anderen Bereichen des Alltags ständig. Was das mit uns als Individuen und Gesellschaft macht, und wie wir mit Zeitknappheit umgehen können, darüber sprechen wir mit dem Soziologen Hartmut Rosa.
Bild: Hartmut Rosa von Heinrich-Boll-Stiftung/Stefan Rohl auf Flickr unter CC-BY-SA