Vier junge Frauen, die sich selbstbewusst die britische Politik und das Patriarchat vorknöpfen: das ist die Band Goat Girl aus London. Doch ihr einst roher Gitarren-Sound mit Country-Einflüssen ist auf dem neuen Album nicht mehr zu hören.
Das Genre Italo Disco stammt aus den 80ern und polarisiert bis heute. Seit 2018 erlebt es in der Clubszene ein Revival. Doch dass das so lange dauern würde, hätte niemand gedacht. Dabei spielt auch die Pandemie eine Rolle.
Mit düsterem Sound und viel Geschäftssinn prägt der Wu-Tang Clan aus New York den Hip-Hop der 90er-Jahre. Eine TV-Serie schildert die Anfänge des Kollektivs. Doch das Porträt verschenke viel Potenzial, sagt Musikjournalist Axel Rahmlow.
Vor 90 Jahren wurde der legendäre US-amerikanische Sänger Sam Cooke geboren. Auch Jahrzehnte nach seinem Tod lässt sich in seiner Musik und Persönlichkeit viel entdecken. Einige seiner Lieder sind unvergessene Evergreens.
Die schwedische Band "The Hives" hat gestern ihre Welttournee mit dem Berlin-Konzert eröffnet. Im Studio haben die fünf Musiker geschwitzt und gerockt. Der Applaus kam vom Band – von einem früheren Gig in Berlin. Und es gibt viel Interaktion.
Das Festival muss sich Corona-bedingt selbst verwandeln und beschäftigt sich auch mit dem Thema "Transformation". Wenn der 3D-Treffpunkt "Cyberia" erst läuft, soll sogar im virtuellen Raum gemeinsam getanzt werden können.
Bristol ist die Heimat des TripHop, Massive Attack und Portishead wurden hier groß. Zuletzt sorgten vor allem Bands der DIY-Szene wie die Idles für volle Clubs. Jetzt erscheint das Debütalbum der Idles-Freunde Lice. Und das ist rundum gelungen.
Eva Cassidy ist einer der außergewöhnlichsten Sängerinnen der letzten 50 Jahre. Ihre Karriere begann auf kleinen Bühnen ihrer Heimatstadt Washington DC. Erfolg hatte sie erst nach ihrem frühen Tod. Nun erscheint ein neues Akustikalbum.
Bei der Vereidigung von Joe Biden als US-Präsident treten viele Stars der US-Musikszene auf. Diese sind offenbar nach dem Prinzip gecastet worden, alle Bevölkerungsgruppen anzusprechen. Selbst für die Trump-Fans ist jemand dabei.
Für Leiter Rainer Pöllmann stand schnell fest: „Wir werfen die Flinte nicht ins Korn“. Und so folgen nun nach Wochen immer neuer Umplanungen doch fünf Tage voller neuer Musik, die live für das Radio gespielt wird und exklusiv produziert wurde.
Sie wurde oft unterschätzt. Dabei ist Dolly Parton nicht nur eine erfolgreiche Sängerin und Songwriterin, sondern auch eine kluge Geschäftsfrau. Für die USA könnte sie eine Versöhnungskraft sein, meint die Musikjournalistin Juliane Reil.
Phil Spector hat in den 60er- und 70er-Jahren die Popmusik geprägt wie wenige andere. In ihm vereinigten sich musikalisches und monetäres Genie. Dann ermordete er eine Schauspielerin und kam ins Gefängnis. Dort ist er nun mit 81 Jahren gestorben.
Massive Attack machten Musik zum Tanzen in Zeitlupe: entschleunigte, beatlastige Musik mit atmosphärischen Klangflächen und großer Weite. Ihr Debüt "Blue Lines" von 1991 hinterließ im Mainstream tiefe Spuren.
Einer der großen Innovatoren der 1960er-Jahre war Captain Beefheart, aufgewachsen in derselben kalifornischen Kleinstadt wie Frank Zappa. Er scherte sich nicht um Erwartungen anderer und erweiterte die Grenzen des Machbaren in der Musik. Heute wäre er 80 geworden.
Wenn man zum Brexit-Drama der letzten Jahre einen Soundtrack sucht, kommt man an einer Band nicht vorbei: Sleaford Mods aus Nottingham. Auf ihrem neuen Album „Spare Ribs“ zeigen sie sich maximal verärgert über die Lage in Großbritannien.
Caterina Valente wurde international bekannt durch ihre Jazz- und Bossa Nova-Stücke, sang mit Ella Fitzgerald, Louis Armstrong, Bing Crosby. Doch in Deutschland nahm man sie nur als Schlagerstar wahr.
Die einen hielten das Album für eine Revolution, andere schlicht für eine Neuauflage von Rockmusik. Als 1991 "Nevermind" von Nirvana erschien, verbreitete sich der Ruhm der Band aus dem Nordwesten der USA rasend schnell.
Der quirlig punkige Stil der norwegischen Band Pom Poko hat seinen Ursprung im Jazz. Mit ihrem fulminanten Sound und einer spielerischen Lust am Absurden zeigen die Musiker dem frustrierenden Coronawinter lachend den Mittelfinger.
Das britische Dancefloor-Duo The KLF stand in den 90ern für Clubkultur und Subversion. Mit Aufsehen erregenden Aktionen zwischen Kunst und Pop sorgte es für Irritationen. Jetzt ist es wieder da - und erneut gibt es einen waghalsigen Plan.
Ein Album, das klingt, als wäre man im Proberaum dabei, und das doch schon den Grundstein einer langen Karriere in sich trägt: Das ist "Leisure" von Blur, meint Musikkritikerin Christine Franz. Vor 30 Jahren ist es erschienen.
So dreckig und tobsüchtig wie Courtney Love hatte zuvor noch keine Rocksängerin geklungen, meint Musikjournalist Fabian Elsäßer. Vor 30 Jahren erschien das Debütalbum ihrer Band Hole.
Barry Gibb, der letzte verbliebene Bee Gee, hat sich einen Traum erfüllt und ein Country-Album produziert. Auf "Greenfields" singen er und Genregrößen wie Dolly Parton Interpretationen alter Bee-Gees-Songs, aber eben im Country-Gewand.
Joan Baez wird 80 Jahre alt. Sie habe ein reiches Leben gehabt, sagt sie über sich selbst. Bekannt und populär wurde sie als Sängerin und auch als Aktivistin: Ihre Protestkarriere steht der musikalischen in nichts nach.
Das Lied "Auf uns" von Andreas Bourani erzeugte ein starkes Wir-Gefühl. Dennoch schloss der Song niemanden aus. Das sogenannte "Othering" sei in Schlager und Deutschpop ohnehin wenig verbreitet, sagt die Musikwissenschaftlerin Marina Schwarz.
Die Playlist auf dem Handy verdrängt die gute, alte Musiksammlung im Regal. Christian Elster hat sich wissenschaftlich mit dem Horten von Musik beschäftigt und sieht darin kein Problem. Im Gegenteil: Er spricht von einer "neuen Blüte" des Sammelns.